Im Mittelpunkt der Messe aus der Kirche Rabanus Maurus in Mainz zum 175. Geburtstag standen die Gründerin des Hilfswerks, Auguste von Sartorius, und die vielen engagierten Mädchen und Jungen in ganz Deutschland. Der Gottesdienst wurde vom ZDF im Fernsehen übertragen.
"Die Kinder und Jugendlichen gehen als Sternsinger in diesen Tagen mit gutem Beispiel voran. Sie wünschen uns den Segen Gottes, auf kontaktlose und kreative Art und Weise", sagte Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks, in seiner Predigt.
Corona durchkreuzte Pläne zum Jubiläumsauftakt
Ursprünglich war die Übertragung aus Berlin geplant. Coronabedingt fand die Messe nun in Mainz statt - ohne Gottesdienstbesucher und unter Einhaltung strenger Hygieneregeln.
Die rund 300.000 Sternsinger, die normalerweise rund um den Jahreswechsel unterwegs sind, konnten symbolisch teilnehmen. Sterne aus dem gesamten Land standen stellvertretend für sie in den Kirchenbänken. Das Kindermissionswerk hatte im Vorfeld Sternsingergruppen und Gemeinden aufgerufen, mit selbstgebastelten Sternen den Kirchenraum zu füllen.
"Wollt ihr mit uns die Welt verändern?"
Am 2. Februar 1846 wurde das katholische Hilfswerk in Aachen gegründet. Den Anstoß gab Auguste von Sartorius, ein 15-jähriges Mädchen, das von der Not der Kinder in China erfahren hatte. Unter dem damaligen Namen "Verein der heiligen Kindheit" nahm die Hilfe für Not leidende Mädchen und Jungen in aller Welt ihren Anfang. Der Leitgedanke war damals wie heute "Kinder helfen Kindern".
Ein virtueller Chor aus Sternsingern sang im Anschluss das neue Sternsingerlied "Wollt ihr mit uns die Welt verändern?". Mädchen und Jungen aus allen deutschen Bistümern konnten sich an der Aktion beteiligen und mit ihren selbstgedrehten Handy-Videos Teil des virtuellen Chors werden.
Größte Hilfsinitiative von Kindern für Kinder
Die vom Kindermissionswerk und den katholischen Jugendverbänden bundesweit organisierte "Aktion Dreikönigssingen" ist die weltweit größte Hilfsinitiative von Kindern für Kinder in Not. Jeweils um das Dreikönigsfest am 6. Januar ziehen Mädchen und Jungen als Heilige Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus und sammeln Spenden.
Wegen der Pandemie kann die Sternsingeraktion diesmal allerdings nicht wie gewohnt organisiert werden. Die Sternsingergruppen müssen auf Besuche an der Haustür verzichten. Stattdessen gibt es vielerorts "kontaktlose" Segenswünsche und digitale Angebote. Auch Spenden sind digital oder in den Pfarrgemeinden möglich. Die Organisation unterstützte 2019 nach eigenen Angaben mehr als 1.600 Projekte für Not leidende Kinder in 108 Ländern.