Wie der Vatikan am Donnerstag mitteilte, erkannte der Papst dem Wissenschaftler den heroischen Tugendgrad zu.
1963 beschrieb der Wissenschaftler zudem das nach ihm benannte "Lejeune- oder Katzenschrei-Syndrom" im frühen Kindesalter. Als Genetiker und praktizierender Kinderarzt setzte sich der Katholik sehr für das Lebensrecht behinderter Kinder ein. Sein Engagement gegen Abtreibung aufgrund pränataler Diagnostik trug ihm teils heftige Kritik von Befürwortern einer weniger rigiden Abtreibungsregelung ein.
Tragische Erkenntnis
Jérôme Lejeune empfand es als tragisch, dass er selbst zur Möglichkeit der Pränataldiagnostik beigetragen hatte. Der Franzose galt als Freund Papst Johannes Pauls II., der ihn zum Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften ernannte. Ein privater Besuch des Papstes 1997 am Grab Lejeunes bei Paris wurde von einigen Politikern in Frankreich bedauert; dies könne militante Abtreibungsgegner ermutigen, so die Argumentation.