Vatikan mahnt zum Kampf gegen Lepra

"Viele Patienten werden weiterhin ausgegrenzt"

Der Vatikan hat zum verstärkten Kampf gegen Lepra aufgerufen. Trotz medizinischer Fortschritte in der würden "viele Patienten weiterhin ausgegrenzt", hieß es aus dem vatikanischen Dikasterium.

Blick auf den Petersdom vom Petersplatz / © Ansharphoto (shutterstock)
Blick auf den Petersdom vom Petersplatz / © Ansharphoto ( shutterstock )

Der Vatikan hat zum verstärkten Kampf gegen Lepra aufgerufen. Zwar seien in medizinischer Hinsicht beachtliche Fortschritte erzielt worden, heißt es in einer Botschaft zum Welt-Lepra-Tag am Sonntag. Allerdings litten immer noch Tausende Betroffene weltweit unter der fortwährenden sozialen Stigmatisierung.

"Viele Patienten werden weiterhin ausgegrenzt, verlieren ihr Einkommen und bekommen Depressionen", so das vatikanische Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen. Dagegen müsse endlich etwas unternommen werden. Auch Lepra-Kranke hätten das Recht auf ein Leben in Würde. Unterzeichnet ist das Schreiben von Kurienkardinal Peter Turkson.

Papst fordet angemesse Behandlung von Lepra-Patienten

Auch der Papst meldete sich am Welt-Lepra-Tag zu Wort. Er sei allen Erkrankten verbunden, sagte Franziskus beim sonntäglichen Mittagsgebet. Angesichts der Corona-Pandemie müsse man noch mehr auf die Gesundheit der Schwächsten achten. Das Kirchenoberhaupt forderte alle Staats- und Regierungschefs auf, sich für eine angemessene Behandlung von Lepra-Patienten einzusetzen.

Nach aktuellen Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden pro Jahr rund 200.000 Lepra-Neuerkrankungen registriert. Besonders betroffen sind Indien und Brasilien. Der Welt-Lepra-Tag wurde 1954 eingeführt, um das Schicksal der Betroffenen stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.


Kardinal Peter Turkson (KNA)
Kardinal Peter Turkson / ( KNA )

Papst Franziskus spricht während des Angelus-Gebets am 17. Januar 2021 im Vatikan. / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus spricht während des Angelus-Gebets am 17. Januar 2021 im Vatikan. / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA