Bei einer Online-Tagung der Katholischen Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart nannte sie als Beispiele Geschlechtergerechtigkeit, demokratische Machtkontrolle und Gewaltenteilung sowie die Besetzung von kirchlichen Leitungsämtern nur auf Zeit. "Kirche muss wieder zu einem Lebensraum werden, wo echte Gemeinschaft mit Gott und untereinander erfahr- und erlebbar wird", sagte sie am Donnerstagabend.
"Zaghafter Optimismus"
Die Debatten in der Gruppe des Synodalen Wegs mit dem Thema "Macht und Gewaltenteilung in der Kirche" mit mehr als 30 Teilnehmern erlebe sie als gut, konstruktiv und produktiv, sagte Fischer. "Mein zaghafter Optimismus, dass wir echte Veränderungen anstoßen können, droht aber schon wieder zu verfliegen, weil die anderen Arbeitsgruppen des Synodalen Wegs sich bislang offenbar noch nicht einmal auf gemeinsame Arbeitspapiere verständigen konnten", sagte Fischer.
Der Tübinger Kirchenrechtler Bernhard Anuth argumentierte, das aktuelle Kirchenrecht schließe viele im Synodalen Weg diskutierte Veränderungen aus. So seien Leitungsverantwortung und führende Positionen in der Seelsorge allein Priestern - und damit implizit nur Männern - vorbehalten.
Diakoninnen-Weihe?
Auch eine etwaige Erlaubnis zur Diakoninnen-Weihe würde an der Vormachtstellung von Priestern nichts ändern, so Anuth. Zudem hätten das Lehramt, die Konzilien und Päpste immer wieder die streng hierarchische Struktur der katholischen Kirche als unveränderlich definiert. Allein das kirchliche Lehramt habe nach deren Auffassung das Recht, die göttliche Offenbarung auszulegen.