Die strengreligiösen Juden versammelten sich laut Medienberichten in der mehrheitlich ultraorthodox bewohnten Stadt Bnei Brak, um dem prominenten Rabbiner Chaim Meir Halevi Wosner die letzte Ehre zu erweisen. Wosner war am Sonntag im Alter von 83 Jahren gestorben. Zuvor hatte sich der Rabbiner mit dem Coronavirus infiziert.
Ranghohe Polizeivertreter hatten zuvor angeordnet, die Teilnahme an der Beerdigung auf die Familie des Verstorbenen zu begrenzen.
Anhänger riefen jedoch dazu auf, der Beisetzung des Rabbiners beizuwohnen. Gleichzeitig öffneten auch am Sonntag landesweit ultraorthodoxe Bildungseinrichtungen entgegen den behördlichen Vorgaben.
Lockdown war am Sonntagmorgen ausgelaufen
Wiederholt hatten sich strengreligiöse Juden allen Anordnungen zum Trotz zu Tausenden zu Beerdigungen prominenter Rabbiner zusammengefunden. Zuletzt kamen zum Trauerzug für die Rabbiner Rabbiner Meschulam Dovid Soloweitschik (99) und Jitzchak Scheiner (98) Zehntausende nach Jerusalem. Die Polizei sagte gegenüber Medien, eine Durchsetzung der Corona-Maßnahmen sei bei derartigen Veranstaltungen nicht möglich.
Ein seit 27. Dezember dauernder Lockdown war am Sonntagmorgen ausgelaufen. Versammlungen bleiben jedoch weiterhin stark beschränkt.
Keine Einigung erzielte die Regierung bisher zur schrittweisen Wiederöffnung von Schulen und Bildungseinrichtungen. Israel verzeichnete nach Angaben des Gesundheitsministeriums am Sonntag rund 4.500 Neuinfektionen und 33 Todesfälle. Seit Beginn der Pandemie starben 5.121 Menschen. Die Zahl der Schwerkranken und Kranken in kritischem Zustand lag bei 1.059.