So heißt es in einer von dem arabisch-christlichen Portal "Abouna" am Montag dokumentierten Stellungnahme des Patriarchats zu Covid-19-Impfungen.
Da bisher kein Heilmittel gegen das Virus gefunden worden sei, seien alle Gläubigen angehalten, weiterhin aufmerksam alle Maßnahmen einzuhalten. Während Schutzmaßnahmen und Impfungen dem physischen Wohl der Menschen zugutekommen, dürfe gleichzeitig die Bedeutung der "spirituellen Sicherheit" nicht vergessen werden.
Impfthematik nicht politisch und kommerziel ausnutzen
Im Blick auf eine Impfung hält der Kirchenführer fest, dass es sich hierbei nicht um eine theologische oder spirituelle Frage handele, sondern um eine wissenschaftlich-medizinische. Jeder einzelne sei deshalb aufgerufen, seine Entscheidung bezüglich einer Impfung in Absprache mit seinen Ärzten zu treffen. Yazigi rief unter Verweis auf abweichende Meinungen zur Impfung dazu auf, den Frieden und die Einheit in der Kirche aufrechtzuerhalten.
Gleichzeitig warnte Yazigi vor einer politischen oder kommerziellen Ausnutzung der Impfthematik. Insbesondere müsse vermieden werden, dass marginalisierte Gruppen bei der Verteilung des Impfstoffes in einer Weise behandelt werden, die "den Prinzipien der Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität zwischen allen Menschen" widerspreche.
Gebet um Ende der Corona-Pandemie
Im vergangenen August hatte Patriarch Johannnes X. Yazigi ein Gebet um ein Ende der Coronavirus-Pandemie verfasst. Der Mensch zittere heute "unter der Explosion dieser schrecklichen Pandemie", Menschen müssten sich ohne Abschied von toten Verwandten und Freunden trennen. "Herr, erbarme dich unser und wische diese Pest weg, damit wir nach deinem Willen leben. Akzeptiere unsere Reue und unser Geständnis, so unwürdig wir auch sind, und erbarme dich unser und deiner Welt", hieß es darin.
Weltweit zählt die Ostkirche rund 750.000 Mitglieder. Die Mehrzahl lebt im Libanon und in Syrien, wo sie die grösste Christengruppe bilden. Offizieller Sitz des Patriarchats ist Damaskus.