Historischer Minusrekord an katholischen US-Schulen

Wirtschaftskrise als Hauptgrund

Immer weniger Eltern melden ihre Kinder an katholischen Schulen in den USA an. Der Hauptgrund für den stärksten Rückgang seit fünf Jahrzehnten ist wohl die finanziell angespannte Lage vieler Eltern durch die Wirtschaftskrise in der Pandemie.

Schulbus in den USA / © Stuart Monk (shutterstock)

Im Vergleich zum Vorjahr ging die Schülerzahl um 6,4 Prozent zurück auf rund 1,63 Millonen, teilte die "National Catholic Educational Association" (NCEA) am Montag mit.

Die Coronakrise wirke wie eine "Beschleuniger", erklärte der Exekutivdirektor der NCEA, John Reyes. Eltern hätten größte Probleme das Schulgeld von 5.000 bis 10.000 US-Dollar aufzubringen. Der Schülerrückgang führt auch zur Schließung vieler Schulen. Derzeit gibt es noch knapp 6.000 katholische Bildungseinrichtungen im Vergleich zu mehr als 11.000 im Jahr 1970.

Traditionsschulen müssen Pforten schließen

Besonders betroffen vom Rückgang sind Schulen in Großstadtbistümern mit einem hohen Anteil schwarzer Schüler. Darunter die Metropolen Los Angeles, New York und Chicago mit einem Minus von acht bis über zwölf Prozent.

Schon vor Beginn der Pandemie mussten viele katholische Schulen aufgrund langfristig fallender Schülerzahlen und anstehender Renovierungsarbeiten ihre Pforten schließen. Darunter auch Traditionsschulen wie die 1847 gegründete Mädchenschule Notre Dame in Baltimore, die unter anderem die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, als Kind besucht hatte.


Quelle:
KNA