Es gehe nicht nur um das Bischofsamt, sondern auch um das Priesteramt und die vielen normalen Vollzüge gemeindlichen Lebens, sagte Bischof Overbeck am Dienstag bei einer Online-Tagung der katholischen Akademie "Die Wolfsburg" in Mülheim an der Ruhr. Hinsichtlich geistlicher Macht müsse gefragt werden: "Wie erkennen wir eigentlich in all diesen Entwicklungen, in denen wir im normalen alltäglichen Leben Kirche sind, denn den Willen Gottes wieder?"
Neue Glaubwürdigkeit der Kirche
Die Kirche befinde sich in einer Situation, in der sie neu für die Plausibilität des Glaubens werben müsse, so der Ruhrbischof. Dies hinge wesentlich damit zusammen, "eine neue Glaubwürdigkeit der Kirche und für die Kirche zu gewinnen".
Kirche für Gesellschaft "heilsnotwendig"
Die Kirche in Deutschland verantworte auch viele soziale Institutionen, erklärte Overbeck. "Die Form der Sozialmacht ist eine große Chance, weiterhin missionarisch wirken zu können, nicht so sehr nach innen, sondern nach außen." Kirche könne hier für die Gesellschaft "heilsnotwendig" sein - als störende Erinnerung, "dass wir für die anderen da sind, und dass wir dafür einstehen können, dass das wesentlich mit Gott zu tun hat."
Seit Montag findet die von der "Wolfsburg" organisierte Fachtagung "Macht, Partizipation und Gewaltenteilung - Was ist in der katholischen Kirche möglich?" statt. Die Veranstaltung ist als internationale Tagung zum Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland - dem Synodalen Weg - konzipiert.