Bischof Bätzing über das Weiheamt

Keiner wird dadurch zur Ausnahmegestalt

Wer in der Kirche ein Weiheamt innehat, wird dadurch nach den Worten des Limburger Bischofs Georg Bätzing keine "Ausnahmegestalt". Bätzing sagte dies bei der Diakonen-Weihe von drei Männern im Limburger Dom zu den Kandidaten.

Bischof Georg Bätzing (Archiv) / © Fabian Strauch (dpa)
Bischof Georg Bätzing (Archiv) / © Fabian Strauch ( dpa )

Die Weihe und das Amt machten sie "nicht zu Ausnahmegestalten, die herausgenommen wären aus dem Volk Gottes". Diakone würden mitten in die Gesellschaft hineingestellt, so Bätzing laut einer Mitteilung des Bistums Limburg.

Kraft des Evangeliums "neu zu ermessen"

Christen erkenne man daran, dass sie "dienstbereit" seien. Gegenwärtig gelte es, die Kraft des Evangeliums "neu zu ermessen", sagte Bätzing, der Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist.

Diakonat

Das Diakonen-Amt ist eines der ältesten der Kirche und steht zunächst für soziale Verantwortung. Der Begriff Diakon leitet sich vom griechischen Wort "diakonos" ab und bedeutet Diener oder Helfer. In der römischen Kirche der ersten Jahrhunderte wirkten Diakone in der Armen- und Krankenpflege oder als Gehilfen des Bischofs in der Gemeindeverwaltung und beim Gottesdienst.

Seit dem fünften Jahrhundert verlor das Diakonat als eigenständiges Amt an Bedeutung. Im Gegensatz zur orthodoxen Kirche wurde die Diakonenweihe in der katholischen Kirche zu einer ersten Durchgangsstufe auf dem Weg zur Priesterweihe.

Bischofsweihe ist dritte Stufe

Die dritte Stufe ist die Bischofsweihe. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) belebte das Diakonat neu. Seit 1968 können auch verheiratete Männer zu sogenannten Ständigen Diakonen geweiht werden; sie streben also kein Priesteramt an. Auch Frauen waren in der frühen Kirche als Diakoninnen in speziellen Diensten der Gemeinde tätig, etwa in der Glaubensunterweisung, der Armenfürsorge und der Arbeit mit Frauen.

In den vergangenen Jahren nahmen Rufe nach einer Weihe von Diakoninnen zu. Eine von Papst Franziskus eingesetzte Kommission zu dem Thema soll die Rolle von Diakoninnen in der frühen Kirche untersuchen. Ständige Diakone dürfen unter anderem das Taufsakrament spenden, Wortgottesdienste leiten und predigen, auch in der Messfeier. Sie dürfen den Eucharistischen Segen erteilen sowie verheiraten und beerdigen, nicht aber die Messfeier leiten oder Beichte hören. 

Bistum Limburg

Das 1827 gegründete Bistum Limburg gehört zu den jüngeren unter den 27 deutschen Diözesen. In seinem Gebiet leben rund 2,4 Millionen Menschen. Etwa 580.000 davon sind katholisch. 

Das Bistum misst 6.181 Quadratkilometer und erstreckt sich größtenteils auf Hessen, zu einem kleinen Teil auf Rheinland-Pfalz. Zur ihm gehören die Wirtschafts- und Bankenmetropole Frankfurt sowie die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden ebenso wie ländliche Regionen im Rheingau, Taunus, Westerwald und nördlich von Wetzlar.

Limburger Dom / © Werner Spremberg (shutterstock)
Quelle:
KNA