Die Weihe und das Amt machten sie "nicht zu Ausnahmegestalten, die herausgenommen wären aus dem Volk Gottes". Diakone würden mitten in die Gesellschaft hineingestellt, so Bätzing laut einer Mitteilung des Bistums Limburg.
Kraft des Evangeliums "neu zu ermessen"
Christen erkenne man daran, dass sie "dienstbereit" seien. Gegenwärtig gelte es, die Kraft des Evangeliums "neu zu ermessen", sagte Bätzing, der Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist.
Diakonat
Das Diakonen-Amt ist eines der ältesten der Kirche und steht zunächst für soziale Verantwortung. Der Begriff Diakon leitet sich vom griechischen Wort "diakonos" ab und bedeutet Diener oder Helfer. In der römischen Kirche der ersten Jahrhunderte wirkten Diakone in der Armen- und Krankenpflege oder als Gehilfen des Bischofs in der Gemeindeverwaltung und beim Gottesdienst.
Seit dem fünften Jahrhundert verlor das Diakonat als eigenständiges Amt an Bedeutung. Im Gegensatz zur orthodoxen Kirche wurde die Diakonenweihe in der katholischen Kirche zu einer ersten Durchgangsstufe auf dem Weg zur Priesterweihe.
Bischofsweihe ist dritte Stufe
Die dritte Stufe ist die Bischofsweihe. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) belebte das Diakonat neu. Seit 1968 können auch verheiratete Männer zu sogenannten Ständigen Diakonen geweiht werden; sie streben also kein Priesteramt an. Auch Frauen waren in der frühen Kirche als Diakoninnen in speziellen Diensten der Gemeinde tätig, etwa in der Glaubensunterweisung, der Armenfürsorge und der Arbeit mit Frauen.
In den vergangenen Jahren nahmen Rufe nach einer Weihe von Diakoninnen zu. Eine von Papst Franziskus eingesetzte Kommission zu dem Thema soll die Rolle von Diakoninnen in der frühen Kirche untersuchen. Ständige Diakone dürfen unter anderem das Taufsakrament spenden, Wortgottesdienste leiten und predigen, auch in der Messfeier. Sie dürfen den Eucharistischen Segen erteilen sowie verheiraten und beerdigen, nicht aber die Messfeier leiten oder Beichte hören.