Bischofskonferenz geht von Präsenzgottesdiensten zu Ostern aus

Der Verantwortung bewusst

Die katholischen Bischöfe gehen davon aus, an Ostern auch Gottesdienste in Präsenz feiern zu können. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte zuvor die von Bund und Ländern beschlossene "Osterruhe" zurückgenommen.

Messdiener im Gebet / © Lars Berg (KNA)
Messdiener im Gebet / © Lars Berg ( KNA )

Der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz twitterte nach einer Ankündigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Abkehr von der eigentlich geplanten "Osterruhe" von Gründonnerstag bis Ostermontag: "Wir gehen davon aus, dass wir unter Einhaltung aller Schutz-/Hygienemaßnahmen #Gottesdienste weiterhin feiern können." Zugleich rief der Sprecher dazu auf, verantwortungsvoll zu handeln und auch Streamingangebote zu nutzen.

Regierung hält an Bitte fest

Die Bundesregierung hält indes weiter an der Bitte nach virtuellen Gottesdiensten auch an Ostern fest. "Es sollte nach Auffassung der Bundesregierung in diesen Zeiten der Pandemie ein virtuelles Angebot für die Menschen geben", sagte die stellvertretende Sprecherin Ulrike Demmer am Mittwoch in Berlin. Im jüngsten Beschluss von Bund und Ländern sei dies ausdrücklich als Bitte formuliert worden.

Darin hieß es, dass man auf die Religionsgemeinschaften zugehen werde mit der Bitte, Gottesdienste und andere religiöse Zusammenkünfte in der Zeit von Gründonnerstag (1. April) bis zum Ostermontag (5. April) nur virtuell zu feiern. Es gehe darum, vor dem Hintergrund, dass sich das Infektionsgeschehen nicht beruhigend entwickele, eine einvernehmliche Lösung zu finden, erklärte Demmer. Dazu habe das Bundesinnenministerium die Gespräche mit den Glaubensgemeinschaften aufgenommen.

Die Bitte nach ausschließlich virtuellen Gottesdiensten wiederholte die Sprecherin nicht ausdrücklich. Stattdessen betonte sie, dass sich Merkel und die Regierungschefs der Länder der Bedeutung der Religionsfreiheit bewusst seien - besonders mit Blick auf hohe Feiertage wie Ostern und das jüdische Pessach.

Dank für gute Kooperation

Zugleich dankte Demmer im Namen der Kanzlerin Kirchen und Religionsgemeinschaften für die gute Kooperation und das Mittragen der Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit und des Lebens in den vergangenen Monaten. "Die Bundesregierung ist hier ganz überzeugt, dass die Kirchen und Religionsgemeinschaften diesen verantwortungsvollen Weg auch an den bevorstehenden Festtagen weitergehen", sagte Demmer.

Ein Sprecher des Innenministeriums sagte, Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) habe am Dienstag bereits separat mit den Religionsgemeinschaften gesprochen, um entstandene Fragen zu erörtern. Dabei habe er noch mal deutlich gemacht, dass es sich um eine Bitte handele. "Das Ziel besteht darin, dass man dort, wo man Infektionsschutz betreiben kann, die notwendigen Maßnahmen trifft." Dafür seien die örtlichen Behörden in den Ländern zuständig.


Quelle:
KNA
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