Bis vor Kurzem stand Weihbischof Ansgar Puff der Arbeitsgruppe vor. Seit dem 19. März lässt dieser jedoch sein Amt ruhen, nachdem ihm ein Gutachten Fehler im Umgang mit einem Missbrauchsfall bescheinigte.
Puff soll in seiner Zeit als Personalchef des Erzbistums zwischen 2012 und 2013 einen Geistlichen, dem sexueller Missbrauch vorgeworfen wurde, pflichtwidrig nicht befragt haben. Bosbach, der die Hauptabteilung Seelsorgebereiche im Erzbistum leitet, war bereits Mitglied der Arbeitsgruppe.
Zwischenergebnisse bis Mai
Die Gruppe hat zunächst Arbeitsaufträge formuliert, um die verschiedenen Modelle für die Pfarreireform miteinander zu vergleichen, wie das Erzbistum Köln am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) erklärte. Bis Mitte Mai sollen Zwischenergebnisse vorliegen. Noch sei unklar, wann sich der Diözesanpastoralrat - das zentrale Beratungsgremium von Kardinal Rainer Maria Woelki - mit diesen Ergebnissen beschäftige, hieß es.
Das hänge wesentlich vom Fortgang der Missbrauchsaufarbeitung ab. Dazu hatte Woelki am Wochenende erklärt: "Wir können - und dürfen - die Risse, die da sind, nicht einfach überspringen oder zukitten." Sein Generalvikar Markus Hofmann sagte, der Pastorale Zukunftsweg pausiere grundsätzlich.
"Pfarreien der Zukunft"
Im August hatte das Erzbistum angekündigt, seine 180 Seelsorgebereiche mit insgesamt rund 500 Gemeinden in 50 bis 60 Großpfarreien - die "Pfarreien der Zukunft" - umstrukturieren zu wollen. Gegen die Pläne hatte es Einwände gegeben, woraufhin eine Gruppe um Weihbischof Puff einen Alternativvorschlag - die "Dynamischen Sendungsräume" - entwickelte. Mit rund 1,9 Millionen Katholiken ist das Erzbistum Köln das mitgliederstärkste Bistum im deutschsprachigen Raum.