In der vergangenen Woche sind die Schwestern einer benediktinischen Abtei in Missouri, USA, von mehreren Schüssen geweckt worden. Mehrere US-Medien berichten übereinstimmend von dem Vorfall. Kurz nach 23 Uhr Ortszeit hätten mehrere Schwestern der Abtei die Schüsse gehört und seien davon aufgewacht, so die Äbtissin Mutter Cecilia. Die Nonnen seien allerdings schnell wieder in ihre Betten zurückgekehrt. Aufgrund der vielen Zwischenfälle in der letzten Zeit sei die Gemeinschaft abgestumpft.
Einschusslöcher im Schlafzimmer
"Am Morgen hat die Mutter Äbtissin zwei Einschusslöcher in ihrem Schlafzimmer entdeckt", so die Gemeinschaft in einem Statement an verschiedene Medien. Eine Kugel habe ein Loch neben einem Herz-Jesu-Bild in die Wand gerissen, bevor sie von der Dusche auf der anderen Seite des Zimmers gestoppt wurde, so die Abtei. Die Oberin habe nur wenige Meter neben der Flugbahn des Projektils geschlafen. Es sei bereits der dritte Angriff in der Fastenzeit gewesen. Der erste habe sich am Aschermittwoch ereignet.
Auch im August 2019 seien einige der Schwestern im Klostergarten angegriffen worden, berichtete Mutter Cecilia dem Portal The Pillar. "Jemand ist auf unser Gelände vorgedrungen und hat mit Unterbrechungen etwa 45 Minuten geschossen." Zwei Schwestern hätten die Kugeln hören können, die über sie hinweggeflogen seien. Nun sammeln die Schwestern 200.000 Dollar für einen Sicherheitszaun rund um ihr Kloster. Außerdem haben sie eine Belohnung für Hinweise auf den Täter ausgelobt.
Bekannt für ihre Gesänge
Die "Benediktinerinnen von Maria, Königin der Apostel", sind über die USA hinaus für ihren Gesang bekannt. Mehrere ihrer Alben erreichten Platz der Billboard-Klassik-Charts. Im Jahr 2006 hatte der inzwischen zurückgetretene Bischof Robert Finn die Gemeinschaft in seine Diözese eingeladen. Die Schwestern feiern ihre Gottesdienste in der außerordentlichen Form des römischen Ritus und unterhalten enge Verbindungen zur Priesterbruderschaft St. Petrus.
Eine kurzfristige Anfrage von DOMRADIO.DE an die Abtei blieb zunächst unbeantwortet.