Forderung nach Bewahrung des Chorsingens an Musikhochschulen

Ist das Chorsingen in Gefahr?

Der Deutsche Musikrat und die Arbeitsgemeinschaft Chorleitung der deutschen Musikhochschulen fordern mehr Anstrengungen zur Sicherstellung der Lehre im Fach Chorleitung. Das sagte der Generalsekretär des Deutschen Musikrates am Montag in Berlin.

Kinder singen im Chor / © SpeedKingz (shutterstock)

Die Bundesländer müssten dafür sorgen, dass "durch den Einsatz von Selbsttests, Lüftungsanlagen und geeigneten Räumlichkeiten der Präsenzbetrieb wieder ermöglicht wird", so Generalsekretär Christian Höpper. "Chorleitung kann man nicht vorrangig virtuell erlernen, hierfür bedarf es Übungs- und Konzertchöre." Hochschulensembles sollten daher mit professionellen Klangkörpern gleichgesetzt werden.

"Das Singen ist in Gefahr"

Die Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Chorleitung, Anne Kohler, sagte: "Es ist alarmierend, dass wir eine Generation von Schul- und Kirchenmusikerinnen und -musikern ausbilden, die Chorsingen und Chorleitung nicht adäquat erlernen darf."

Die jungen Menschen starteten minderqualifiziert in die Berufspraxis, wenn die Politik die Hochschulen daran hindere, ihrem Bildungsauftrag gerecht zu werden. "Das Singen an Schulen, in der Jugendchorarbeit, in Kirchen und im Profibereich ist in Gefahr", warnte Kohler.

Schon in der Vergangenheit Warnung

Die Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen und der Deutsche Musikrat hatten bereits in der vergangenen Woche vor dauerhaften Folgen der Corona-Pandemie für junge Musiker gewarnt. Schlüsselerfahrungen wie gemeinsames Proben, Projektarbeit und Auftritte vor Publikum für Studierende seien derzeit kaum möglich, hieß es.


Quelle:
KNA
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