Die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Lisi Maier, beklagt Hatespeech im Internet gegen Frauen und Mädchen. Sie seien viel stärker betroffen als Männer. "Ich habe das auch selbst schon oftmals erlebt. Wenn sich der BDKJ etwa positiv zum Thema Frauenpriestertum positioniert hat, bekam ich oft Hassbotschaften", sagte Maier im Interview des Portals katholisch.de.
Extreme Bedrohung
Die Vorsitzende berichtete auch von extremen Bedrohungen, als Frauen, die Teil des katholischen Reformprozesses Synodaler Weg waren, sich der Kampagne #loveisnosin im Anschluss an das vatikanische Nein zur Segnung homosexueller Paare angeschlossen hatten. Diese Erfahrungen seien Auslöser dafür gewesen, dass sich die am Wochenende stattfindende BDKJ-Bundesfrauenkonferenz unter anderem mit diesem Thema beschäftige.
Enttäuscht vom Reformprozess
In der Debatte um eine geschlechtergerechte Kirche und Weiheämter für Frauen äußerte sich Maier enttäuscht. "Diese Rückschläge demotivieren natürlich enorm, weil man glaubt, dass man im Diskurs schon weiter ist. Viele Frauen verlassen deswegen auch gerade die Kirche - und man kann es ihnen eigentlich nicht verübeln", sagte sie. Aber zahlreiche Frauen blieben auch, weil sie an Veränderung und Bewegung glaubten.
"Viele Dinge, die sie verwirklicht sehen wollen, wurden im kleineren Rahmen schon auf den Weg gebracht. Die Kirche hat sich zwar langsam, aber doch immer wieder weiterentwickelt", sagte Maier. Gerade in der Frage nach der Gleichstellung von Frauen müsse es in der Kirche weitergehen, weil diese besonders ihre Glaubwürdigkeit betreffe.