Die Anzahl der Flüchtlinge sei "keine angemessene Antwort auf den immensen Bedarf", sagte der Vorsitzende des Ausschusses für Migration der US-Bischofskonferenz (USCCB), Mario Dorsonville, am Montag (Ortszeit) in Washington. Die Bischöfe erwarteten, dass die US-Regierung wieder ein "gerechtes Niveau" von 125.000 Flüchtlingen pro Jahr festlege, betonte der Washingtoner Weihbischof.
Im laufenden Geschäftsjahr, das am 1. Oktober begann, gilt eine Obergrenze von 15.000 Flüchtlingen bis 30. September 2021. Diese hatte Ex-Präsident Donald Trump festgelegt. Biden hatte bei seinem Amtsantritt versprochen, bis zu 62.500 Flüchtlinge pro Jahr aufzunehmen.
Aus der "Herausforderung" wird eine "Krise"
Biden sprach am Wochenende vor dem Hintergrund stark steigender Flüchtlingszahlen an der US-Südgrenze erstmals von einer "Krise". Bis dahin wurde die Entwicklung an der Grenze als "Herausforderung" bezeichnet. Nach Angaben der US-Zollbehörde haben im März mehr als 170.000 Flüchtlinge die Grenze erreicht, was eine Steigerung von mehr als 70 Prozent im Vergleich zum Februar bedeutet.
Vergangene Woche hatten rund 300 US-Sheriffs aus 39 US-Bundesstaaten Biden in einem Brief aufgefordert, den Flüchtlingsstrom einzudämmen. Nach Angaben der Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, will der Präsident "bis zum 15. Mai eine endgültige, erhöhte Flüchtlingsobergrenze für den Rest dieses Steuerjahres festlegen".