Im November hatte Franziskus der Gemeinschaft des Piaristen-Ordens einen Brief geschrieben, in dem er sie aufforderte, sich den bildungspolitischen Herausforderungen der heutigen Zeit zu stellen.
Anlass war ein von den Piaristen veranstaltetes Online-Seminar zu einem weltweiten Bildungspakt ("Global Compact on Education"), für den der Papst seit längerem wirbt. "Wir müssen unsere Kinder und Jugendlichen motivieren, Beziehungen zu knüpfen, in Gruppen zu arbeiten, eine empathische Einstellung zu haben, die die Kultur der Verschwendung ablehnt", so das Kirchenoberhaupt in dem Schreiben an den Orden. Sie müssten lernen, "das gemeinsame Haus" zu schützen.
Die Piaristen gehen auf eine Gründung des Spaniers Jose de Calasanz (1557-1648) in Rom zurück. Die Gemeinschaft ist vor allem in Erziehung und Schulbildung tätig, entsprechend dem Gründungsideal in vielen Ländern. Aktuell gibt es rund 200 Häuser des Ordens, davon etwa 100 in Europa, vor allem in Spanien und Italien. In Österreich sind die Piaristen an vier Orten aktiv, zwei in Wien sowie in Horn und Krems.
Ombudsleute für die Rechte von Personen im Freiheitsentzug
Außerdem hat Franziskus Italiens Ombudsleute für die Rechte von Personen im Freiheitsentzug empfangen. Teilnehmer der Begegnung waren der Leiter der nationalen Ombudsstelle, Mauro Palma (72), und seine Kolleginnen Daniela de Robert (63) und Emilia Rossi (59).
Die unabhängige nationale Behörde soll die Lage von Menschen überwachen, die sich in Strafvollzugsanstalten, Polizeigewahrsam, Identifizierungs- und Ausweisungszentren oder auch Wohnheimen für den Vollzug psychiatrischer Sicherheitsmaßnahmen und Zwangsbehandlungen befinden.
Franziskus hat sich in den vergangenen Jahren mehrfach etwa zum Problem überfüllter Haftanstalten in Italien geäußert. Ebenso zur Situation von Menschen in Aufnahme- oder Abschiebeeinrichtungen. Die italienische Ombudsstelle, deren Errichtung seit 1997 geplant war, konnte erst Anfang 2016 ihre Arbeit aufnehmen. Angesiedelt ist sie beim Justizministerium in Rom.
Rektor der Lateran-Universität
Schließlich besuchte Vincenzo Buonomo den Heiligen Vater. Auch hier wurden Details zu der Begegnung zunächst nicht bekannt.
Buonomo ist seit Anfang 2018 als erster Nicht-Kleriker Rektor der Hochschule. Zudem ernannte Franziskus den Italiener im Januar zum Präsidenten der Disziplinarkommission der römischen Kurie.
Die Lateran-Universität, gegründet 1773 von Papst Clemens XIV., gilt als eigentliche "Universität des Papstes". Rund 4.000 Frauen und Männer studieren an der "Lateranense" Philosophie, katholische Theologie, kanonisches und ziviles Recht. Unter ihnen sind neben den Priesteramtskandidaten des Bistums Rom Anwärter anderer italienischer Diözesen, einige ausländische Seminaristen sowie zahlreiche andere Studentinnen und Studenten aus insgesamt rund 100 Ländern.
Die Disziplinarkommission der Kurie, die Buonomo ebenfalls leitet, verhängt dienstrechtliche Sanktionen gegen Mitarbeiter der vatikanischen Behörden. Buonomo ist der erste Nichtpriester auf dem Posten.