Insofern seien die üblichen Anliegen einer Meditation - innerer Frieden, Selbstbeherrschung oder Klarheit über den einzuschlagenden Weg - Nebeneffekte der Meditation eines Christen, so der Papst am Mittwoch bei seiner wöchentlichen Videoansprache im Vatikan.
"Innenleben nicht mit Füßen treten"
In seiner Katechesereihe über das Gebet befasste sich das Kirchenoberhaupt mit dem Phänomen der Meditation. Dieses stoße berechtigterweise in den vergangenen Jahrzehnten auch im Westen auf großes Interesse. "Wir sind in der Tat nicht dazu gemacht, ständig zu rennen, sondern besitzen ein Innenleben, das nicht immer mit Füßen getreten werden darf", warnte Franziskus.
Meditation sei daher ein Bedürfnis für jeden. In christlichem Kontext jedoch nehme sie eine Besonderheit an, weil es immer um die vom Heiligen Geist vermittelte Begegnung mit Jesus Christus gehe, so der Papst. "Wenn ein Christ betet, strebt er nicht nach voller Selbsttransparenz, sucht nicht den tiefsten Kern seines Ichs; das Gebet eines Christen ist in erster Linie eine Begegnung mit Gott."
"Der ganze Mensch betet"
Dabei gebe es viele Methoden christlicher Meditation: sehr nüchterne, eher wortgewandte; stark intellektuelle oder affektiv-emotionale. Immer aber bete "nicht nur der Verstand des Menschen", führte der Papst weiter aus, auch nicht nur das Gefühl. Wenn man sage, der Mensch bete mit dem Herzen, dann bedeute dies, dass "der ganze Mensch betet", erklärte Franziskus.