Unter den Vorgeschlagenen sei der französische Ordensmann und Eremiten Charles de Foucauld (1858-1916), teilte der Vatikan am Montag mit. Zu den Kandidaten gehören der südindische Konvertit und Märtyrer Lazarus (1712-1752), genannt Devasahayam, der in Kerala und Tamil Nadu verehrt wird. Diesen hatte Benedikt XVI. 2011 seliggesprochen, de Foucauld bereits 2005.
Weitere Kandidaten für die Heiligsprechung sind der französische Priester und Ordensgründer Cesar de Bus (1544-1607), die italienischen Priester und Ordensgründer Luigi Maria Palazzolo (1827-1886) und Justin Maria Russolillo (1891-1955) sowie die italienischen Ordensgründerinnen Maria Francesca di Gesu (Francesca Maria Rubatto, 1844-1904) und Maria Domenica Mantovani (1862-1934).
Heiligsprechungen
Die Heiligsprechung in der katholischen Kirche ist eine feierliche Erklärung des Papstes über das vorbildlich christliche Leben eines Menschen und über dessen endgültige Aufnahme bei Gott. Nach dieser Kanonisation, die im Rahmen eines Festgottesdienstes vollzogen wird, darf die betreffende Person weltweit verehrt werden.
Der Heiligsprechung geht ein kirchlicher Prozess über mehrere Instanzen voraus, dessen Grundzüge auf das 18. Jahrhundert zurückgehen. Dabei muss nachgewiesen werden, dass auf Fürsprache des Gestorbenen ein wissenschaftlich unerklärliches Wunder geschehen ist.
Bei Märtyrern, die wegen "Hass auf den Glauben" ermordet wurden, wird auf einen gesonderten Nachweis eines nach dem Tod gewirkten Wunders verzichtet. Dem Papst steht es auch frei, Persönlichkeiten unter bestimmten Voraussetzungen auch ohne Nachweis eines Wunders heiligzusprechen.