Nach dem julianischen Kalender wird das Osterfest am 2. Mai begangen, sagte Schewtschuk bei einem Besuch des internationalen katholischen Hilfswerks "Kirche in Not" in Deutschland. "Unsere größte Sorge ist die Gefahr einer Eskalation der Gewalt an der Ostgrenze unseres Landes", erklärte der Großerzbischof von Kiew-Halytsch laut Mitteilung von "Kirche in Not".
Schewtschuk betonte, dass es keine militärische Lösung der Situation geben könne, sondern nur eine diplomatische. "Ich setze auf Dialog, denn mit dem Dialog können wir die Wunden heilen und kann der Friede den Krieg überwinden", sagte er. Der Bischof ist derzeit Oberhaupt des Rates der Kirchen und religiösen Organisationen in der Ukraine. Der interreligiöse Rat hatte zuletzt zu einem Oster-Waffenstillstand für die Ostukraine aufgerufen. "Wir beten, dass die freudigen liturgischen Gesänge über den Lärm der Kanonen und Gewehre siegen", so der Bischof.
Russische Provokation oder nur Manöver?
Zuletzt hatte Russland an der Grenze zur Ostukraine Zehntausende Soldaten zusammengezogen und militärisches Gerät in die Region verlegt. Der Kreml sprach von einer Übung, internationale Beobachter und Politiker in der Ukraine werten das Manöver als Provokation.
"Kirche in Not" ist nach eigenen Angaben seit Jahrzehnten in der Ukraine präsent. Das Hilfswerk hat besonders die griechisch-katholische Kirche während der Verfolgung in der kommunistischen Diktatur unterstützt und fördert seit den 1990er-Jahren den Wiederaufbau. Mit Beginn des Konflikts in der Ostukraine habe «Kirche in Not» die Unterstützung für die katholischen Diözesen in der betroffenen Region verstärkt, hieß es.