Bistum Würzburg bekräftigt Verkaufspläne für vier Bildungshäuser

Teil eines massiven Sparkurses

​Das Bistum Würzburg hält trotz vieler Proteste daran fest, vier seiner insgesamt zehn Bildungshäuser aufzugeben. Die Kürzungspläne bei den Bildungshäusern sind Teil eines massiven Sparkurses.

Spitzen des Kiliansdoms in Würzburg / © Richi McWallace (shutterstock)
Spitzen des Kiliansdoms in Würzburg / © Richi McWallace ( shutterstock )

Ziel sei es, spätestens bis zum Jahresende mit möglichen Kaufinteressenten eine Absichtserklärung zum Erwerb zu unterzeichnen, sagte Generalvikar Jürgen Vorndran im Interview der aktuellen Ausgabe des Würzburger katholischen Sonntagsblatts. "Wir sind zuversichtlich, dies auch zu erreichen." Die Gespräche mit den politischen Verantwortlichen in den jeweiligen Regionen dienten nicht dazu, Entscheidungen rückgängig zu machen, sondern Interessenten zu finden, betonte Vorndran.

Wie geht es weiter?

Bei zwei weiteren Häusern, dem Exerzitienhaus Himmelspforten in Würzburg und dem Jugendhaus Sankt Kilian in Miltenberg, sei es denkbar, die Betriebsträgerschaft zu behalten, die Verantwortung für den Immobilienunterhalt aber abzugeben, erklärte der Generalvikar weiter. Hier gebe es bereits eine Projektgruppe und Gespräche mit möglichen Partnern.

Mit Blick auf die 102 Beschäftigten in den vier Häusern, die das Bistum abgeben will, sagte Vorndran, bei einem Fünftel sei der künftige berufliche Weg geklärt. "Wir hoffen, dass wir in den kommenden Monaten für alle betroffenen Beschäftigten vertretbare Lösungen finden." Neben Versetzungen innerhalb der Diözese Würzburg und Hilfen, wenn es um die Vermittlung auf andere Stellen in kirchennahen Einrichtungen gehe, würden auch "finanziell abgefederte Ruhestands- und Altersteilzeitlösungen" geprüft und umgesetzt.

Finanzielle Spielräume werden enger

Die Aufgabe der Bildungshäuser nannte der Generalvikar einen "Wendepunkt auf unserem Weg als Bistum Würzburg". Die finanziellen Spielräume würden enger. Der für den Haushalt mitverantwortliche Diözesansteuerausschuss habe immer wieder auf strategische Schwerpunktsetzungen gedrängt. Mit dieser Entscheidung sei nun erstmals eine solche vorgenommen worden. Die Zukunft liege in Häusern, "die als Begegnungsplattform dienen, um in die Gesellschaft hineinzuwirken, jedoch ohne Beherbergungsbetrieb, der in der Regel nicht kostendeckend geführt werden kann", so Vorndran.

Im Dezember hatte das Bistum seine Kürzungspläne bei den Bildungshäusern bekanntgegeben. Sie sind Teil eines massiven Sparkurses. Bischof Franz Jung sprach davon, dass sich der Diözesanhaushalt in einer "gefährlichen Schieflage" befinde. Die Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs stehe "auf äußerst wackligen Beinen". Die Corona-Pandemie habe die Lage noch einmal verschärft.


Quelle:
KNA