Wie der Vatikan am Montag mitteilte, ernannte der Papst den Oberen der Jesuitenprovinz in China, Stephen Chow Sau-yan (61), zum neuen Bischof in der Hafenmetropole.
Der bisherige Bischof, Kardinal John Hong Tong (81), war 2017 aus Altersgründen zurückgetreten. 2019 beauftragte ihn der Papst jedoch als Interimsverwalter (Administrator) der Diözese.
Studium und Noviziat in den USA und Irland
Chow, am 7. August 1959 in Hongkong geboren, trat nach einem Psychologiestudium in den USA 1984 dem Jesuitenorden bei.
Nach Noviziat und Philosophiestudium in Irland kehrte er 1988 nach Hongkong zurück. Nach dem Theologiestudium wurde er 1994 zum Priester geweiht.
Es folgten Aufbaustudien zu Organisationsentwicklung in Chicago sowie eine Promotion in Psychologie in Boston. Seit seinen endgültigen Ordensgelübden übernahm Chow verschiedene Aufgaben innerhalb seines Ordens in Hongkong.
Kein Kommentar zur Lage vor Ort
Die katholische Kirche in der Sonderverwaltungszone Hongkong befindet sich in einer schwierigen Lage.
Seitdem das Regime in Peking die Demokratiebewegung dort immer mehr unterdrückt und dem politischen System der übrigen Volksrepublik angleicht, geraten auch kirchliche Vertreter und andere Gläubige unter Druck.
Wohl aus Rücksicht auf das 2018 geschlossene vorläufige Abkommen des Heiligen Stuhls mit Peking zur Ernennung von Bischöfen haben Papst und Vatikan bisher fast jeglichen Kommentar zur Repressionen in Hongkong vermieden.