In Live-Schaltungen gestalteten am Donnerstagabend Gläubige aus Berlin, Brandenburg und Vorpommern die Messe unter anderem durch Schriftlesungen und Fürbitten mit. Sie fand in der Sankt-Hedwigs-Kathedrale statt, die sonst umbaubedingt geschlossen ist. Der Gottesdienst in mehreren Sprachen unter Leitung von Erzbischof Heiner Koch hatte über 430 Zuschauerinnen und Zuschauer.
Zugeschaltet waren aus Berlin das katholische Sankt-Hedwigs-Krankenhaus und die geistliche Gemeinschaft "Brot des Lebens", die sich für obdachlose Menschen engagiert. Aus Brandenburg wirkten die Bildungs- und Wallfahrtsstätte Christian-Schreiber-Haus in Alt-Buchhorst und eine Familie aus Brandenburg an der Havel mit. Aus Vorpommern wurden zwei Tourismus-Seelsorgerinnen aus dem Ostseebad Sellin und das deutsch-polnische Begegnungsstätte mia-Begegnungszentrum in Löcknitz zugeschaltet. Auf diese Weise sollte nach Kochs Worten "eine wirkliche Bistumsgemeinschaft" entstehen. "Auch digital ist real", betonte der Erzbischof.
Fronleichnam bereits im letzten Jahr per Stream
Wegen der Pandemie wurde die Fronleichnamsfeier bereits 2020 gestreamt, damals aus der Kirche Sankt Joseph in Wedding. In den Vorjahren fand die Feier mit anschließender Prozession durch das Zentrum Berlins unter freiem Himmel auf dem Gendarmenmarkt mit jeweils mehreren tausend Teilnehmenden statt. Erzbischof Koch hofft, dass die Christen im Erzbistum "nächstes Jahr wieder auf die Straße gehen können".
An Fronleichnam feiern die Katholiken in besonderer Weise die Gegenwart Christi in der gewandelten Hostie. In Kirchengemeinden des Erzbistums finden traditionell am folgenden Sonntag Prozessionen statt, weil Fronleichnam in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern kein gesetzlicher Feiertag ist.
