Orthodoxe Theologen wollen sich vernetzen

Erstmals in Deutschland

Die wissenschaftlich arbeitenden orthodoxen Theologen aus dem deutschsprachigen Raum wollen sich vernetzen. Bei einer Tagung von Donnerstag bis Samstag in der Katholischen Akademie in Stuttgart will sich ein entsprechender Arbeitskreis gründen.

Kerzen in einer rumänisch-orthodoxen Kirche / © M.Moira (shutterstock)
Kerzen in einer rumänisch-orthodoxen Kirche / © M.Moira ( shutterstock )

Dabei will man sich Richtlinien geben und entscheiden, wer die Theologen öffentlich vertritt. Angesprochen werden sollen rund 100 Theologen, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz im wissenschaftlichen Umfeld wirken.

Nach Schätzungen leben in der Bundesrepublik mehr als zwei Millionen Orthodoxe. Die größten Gruppen sind rumänisch-orthodoxe und griechisch-orthodoxe Christen, kleinere Anteile stellen Bulgaren, Serben, Russen, Ukrainer und Georgier. Im westeuropäischen Raum einzigartig ist das Institut für Orthodoxe Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit seinen drei Lehrstühlen und rund 100 Studierenden. Das Institut ist panorthodox, wendet sich also an alle orthodoxen Christen.

Zwischen Tradition und innovation

Bei der Online-Tagung "Quo vadis Orthodoxe Theologie?" geht es nach Angaben des Veranstalters auch um das "Spannungsfeld von Tradition und Innovation", also das Verhältnis der Orthodoxie zur Moderne und um das Verhältnis zwischen Nationalkirchen und Panorthodoxie. Eine Rolle spielt auch der Umgang mit wissenschaftlicher Theologie und die Frage orthodoxen Religionsunterrichts, den es aktuell nur in einigen Bundesländern gibt.

Zu den Gästen der Veranstaltung zählt der Magdeburger Bischof Gerhard Feige, der in der katholischen Deutschen Bischofskonferenz als Experte für die Orthodoxie gilt. Der Arbeitskreis sieht sich als ökumenisch offen und will auch mit Katholiken und Protestanten ins Gespräch kommen.


Gerhard Feige, Bischof von Magdeburg, in seinem Büro in Magdeburg. / © Dominik Wolf (KNA)
Gerhard Feige, Bischof von Magdeburg, in seinem Büro in Magdeburg. / © Dominik Wolf ( KNA )
Quelle:
KNA