Die "Ausnutzung der Mutterschaft für den Export" bezeichnete das Kirchenoberhaupt am Dienstag in einer Rede vor der Staatsduma als unmoralisch. Er verwies auf Russlands sinkende Einwohnerzahl - eine Entwicklung, vor der er seit Jahren warnt.
"Leihmutterschaft selbst wird von der Kirche nicht gesegnet", so Kyrill I. Auch über eine Einschränkung des Phänomens, dass Russinnen ein Baby für Landsleute austragen, sollten die Abgeordneten nachdenken, "weil es in unserem Land die Einheit der Familie zerstört und eine Form von Ausbeutung bedürftiger Frauen ist".
Kommerzielle Leihmutterschafts-Agenturen
In Russland ist Leihmutterschaft erlaubt, auch kommerzielle. Eine Reihe von Agenturen bietet insbesondere ausländischen Paaren und Alleinstehenden an, ihren Kinderwunsch mit einer Leihmutter in Russland zu verwirklichen.
Zuletzt plädierte auch die Gesellschaftliche Kammer, ein Beratungsgremium des Parlaments, für ein Verbot von Leihmutterschaft für Ausländer.
Kyrill I. sprach bei einer Veranstaltung zu Ehren des russischen Fürsten und Heiligen Alexander Newski (um 1220-1263) im Plenarsaal der Staatsduma. Parlamentspräsident Wjatscheslaw Wolodin begrüßte die Vorschläge des Patriarchen; die Abgeordneten sollten sie diskutieren und umsetzen.