Ein solcher Prozess könne "die Kirche nicht neu erfinden, er kann jedoch beitragen, dass sich die Kirche im Heiligen Geist erneuern lässt und sie als ewig junge Kirche einladend wird für die vielen Menschen, die gerade heute suchend auf dem Weg sind", sagte Kasper dem "Passauer Bistumsblatt" am Sonntag.
"Mache mir große Sorgen"
Ein dickes Fragezeichen setzte der Kardinal dagegen in dem Interview hinter den Reformdialog der katholischen Kirche in Deutschland. "Ich mache mir große Sorgen, bin jedoch mit einem abschließenden Gesamturteil vorsichtig." Noch gebe es ja keinen Beschlusstext.
Angesichts der unterschiedlichen Meinungen und der "offensichtlichen Uneinigkeit der deutschen Bischöfe" sei es für ihn indes schwer vorstellbar, "wie das alles auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen ist".
Kasper hofft auf Gebet
Kasper sagte, es übersteige auch sein Vorstellungsvermögen, "dass Forderungen wie Aufhebung des Zölibats und Priesterweihe von Frauen am Ende die Zwei-Drittel-Mehrheit der Bischofskonferenz finden oder in der universalen Kirche konsensfähig sein könnten".
Er fügte hinzu: "Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass das Gebet vieler treuer Katholiken hilft, den Synodalen Weg auf katholische Gleise zu lenken."