Bundesweit sind Menschen aufgerufen, ein Bild von sich selbst hochzuladen und sich an der Initiative zu beteiligen, wie die Organisatoren am Donnerstag vor Journalisten in der Kölner Synagoge in der Roonstraße mitteilten.
Die Aktion der Stadt Köln, der Synagogen-Gemeinde Köln und des Kölner Forums für Kultur im Dialog findet im Rahmen des Festjahres "1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" statt.
Kampagne soll Zusammenhalt zeigen
Insgesamt sollen bis Anfang Juli mindestens 1.700 Selfies zusammenkommen, sagte die Vorstandsvorsitzende vom Forum für Kultur im Dialog, Claudia Hessel. Die Fotos bilden dann die Wörter "Shalom + Frieden für alle" sowie die Symbole der Weltreligionen. Das Motiv haben jüdische und nicht-jüdische Kinder gemeinsam in einem Workshop entwickelt.
Auf die Aktualität der Aktion, die Teil des Projekts "Shalom Cologne" ist, wies der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorstandsmitglied der Kölner Synagogen-Gemeinde, Abram Lehrer, hin. "Wir sind in den vergangenen Wochen von antisemitischen Vorfällen fast überrollt worden", sagte er. Es habe ein wenig an Beistand aus der Mitte der Gesellschaft gefehlt. Bei der Kampagne könne nun Zusammenhalt gezeigt werden.
Selfies von Promis und "Menschen wie du und ich"
Unter anderem der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner, Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) und der Kölner Stadtdechant Robert Kleine haben bereits Fotos hochgeladen, wie es hieß. Insgesamt seien bisher etwa 450 Bilder eingegangen. Das Plakat solle jedoch nicht nur Prominente abbilden, sondern auch "Menschen wie du und ich", so Hessel.
Beim jüdischen Festjahr 2021 sind bundesweit Veranstaltungen geplant.
Anlass ist eine Erwähnung der Kölner jüdischen Gemeinde in einem Edikt des römischen Kaisers Konstantin von 321. Sie gilt als ältester Beleg jüdischen Lebens in Europa nördlich der Alpen.