Bischof Wilmer hofft auf Abkommen zwischen Namibia und Deutschland

"Chance auf Aufarbeitung der Kolonialzeit"

Die Friedensorganisation Justitia et Pax sieht in dem geplanten Abkommen zwischen Namibia und Deutschland einen wichtigen Schritt zur Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit. Es gebe eine Chance zu echter Aufarbeitung.

Frau in Namibia / © Rudi Ernst (shutterstock)

Zu echter Versöhnung brauche es jedoch einen konstruktiven Dialog über bislang unversöhnte Positionen, sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Kommission Justitia et Pax, der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer, der Freiburger Wochenzeitung "Christ in der Gegenwart". "Ohne die Grundlage von Wahrhaftigkeit und Wahrheit werden wir nicht weiterkommen."

Wilmer sagte, auch die katholische Kirche wolle sich im dem Aufarbeitungsprozess weiter engagieren. Zugleich sprach er sich für die Errichtung einer Gedenkstätte in Berlin aus, um an die kolonialen Verbrechen und an die Absprachen der europäischen Staaten zur Aufteilung Afrikas bei der Berliner Konferenz 1884/85 zu erinnern.

Bitte um Vergebung

Deutschland strebt eine Aussöhnung mit Namibia an und will die Verbrechen in der ehemaligen deutschen Kolonie anerkennen und um Vergebung bitten.

Geplant sind Zahlungen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro. Gefördert werden sollen vor allem die Volksgruppen der Herero und Nama. Das geplante Abkommen wird in Namibia teils als unzureichend kritisiert.


Heiner Wilmer, Bischof von Hildesheim / © Harald Oppitz (KNA)
Heiner Wilmer, Bischof von Hildesheim / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA