Gerade weil sie sich dem Dienst an den Menschen verschrieben hätten und nicht dem Priestertum, erinnerten Diakone daran, dass sich in der Kirche niemand über den anderen stellen dürfe, sagte Franziskus am Samstag bei einer Audienz für die Ständigen Diakone des Bistums Rom. Allein dies hervorzuheben helfe, "die Geißel des Klerikalismus" mit einer "Kaste des Priestertums", die sich über alle stelle, zu überwinden, so der Papst weiter.
Die Macht der Kirche bestehe im Dienen und in nichts anderem, bekräftigte Franziskus. Diakone seien Wächter des Dienens in der Kirche und damit Wächter der wahren Essenz der Kirche. Der Diakon erinnere die Kirche daran, dass in ihrem Zentrum ein "Herz der Liebe" stecke. Die Großzügigkeit eines Diakons im Dienst anderer, ohne Aufmerksamkeit zu suchen, erzähle von der Größe der Demut Gottes, sagte Franziskus.
Bemühungen für die Gemeinschaft
Diakone seien keine "Halbpriester", "Priester zweiter Klasse" oder gar "Luxus-Ministranten", sondern fürsorgliche Diener, die sich darum bemühten, dass niemand, nicht die Bedürftigen, nicht die Leidtragendend, ausgeschlossen seien und die Liebe Gottes die Menschen im wirklichen Leben erreiche.
Franziskus bat die römischen Diakone darum, bescheiden zu sein, gute Ehemänner, Väter und auch Schwiegersöhne. Als Wächter sollten sie nicht nur nach Armen und der Kirche Fernstehenden Ausschau halten, sondern der christlichen Gemeinschaft helfen, Jesus in eben diesen zu sehen.
Der Diakonat
"Diakon" ist das griechische Wort für "Diener" und bezeichnet ein eigenständiges Weiheamt in der katholischen Kirche, das jahrhundertelang nur eine Zwischenstufe zum Priesteramt war. Als eigenständiges Amt war der Diakonat lange vergessen und wurde vom Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) wiederentdeckt.
Der Diakonat ist bisher Männern vorbehalten, die aber anders als Priester verheiratet sein und Kinder haben können. Es gibt haupt- und nebenberufliche Diakone. Sie dürfen taufen, bei Trauungen assistieren, predigen und Beerdigungen leiten, nicht aber die Beichte hören oder einer Messfeier vorstehen.