Erzbischof sieht Säkularisierung in der Ukraine problematisch

"Geist der Verweltlichung"

Der Lemberger Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki sieht eine fortschreitende Säkularisierung als ein ernstes Problem für die Kirche in der Ukraine. Trotzdem nehme die katholische Kirche weiterhin eine wichtige Rolle für das Land ein.

Symbolbild Kirche digital, online / © Nattapat.J (shutterstock)
Symbolbild Kirche digital, online / © Nattapat.J ( shutterstock )

Mit den neuen Kommunikationswegen über das Internet habe der "Geist der Verweltlichung" das Land erreicht, sagte der frühere Sekretär der Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. der polnischen Wochenzeitung "Echo Katolickie".

Auswanderung junger Menschen

Junge Menschen, die ein leichteres Leben suchten, wanderten aus; mit dem sich ausbreitenden Einfluss der Säkularisierung sinke die Geburtenrate, und auch die Autorität von Eltern nehme ab, beklagte der Erzbischof von Lviv (Lemberg). Eine Folge davon seien auch weniger geistliche Berufungen, wenn auch noch auf vergleichsweise hohem Niveau.

Wichtige Rolle der katholischen Kirche

Mokrzycki äußerte sich aus Anlass der Wiedererrichtung der kirchlichen Strukturen in der Ukraine vor 30 Jahren. Trotz mancher Schwierigkeiten nehme die katholische Kirche im Land eine wichtige Rolle ein, zeigte er sich überzeugt: "Viele Menschen schätzen die katholische Liturgie, die fehlende Einmischung in die Politik, die Möglichkeit, ihren Glauben zu vertiefen und mehr über die Kirche zu erfahren."

Bewaffneter Konflikt im Land stellt Problem dar

Eines der schwerwiegenden Probleme für die Ukraine selbst ist laut Mokrzycki der anhaltende bewaffnete Konflikt im Osten des Landes. Auch aus der Westukraine, wo Mokrzyckis Bischofsstadt Lemberg liegt, würden viele junge Menschen zum Militär eingezogen. Jede Woche würden drei oder vier Soldaten getötet. Die Kirche versuche jenen, die einen geliebten Menschen im Krieg verloren haben, seelsorgerisch nahe zu sein und auch materiell zu helfen. - Mokrzycki leitet das westukrainische Erzbistum Lemberg seit Herbst 2008, als Nachfolger des 2020 gestorbenen polnisch-ukrainischen Kardinals Marian Jaworski.


Quelle:
KNA