In Rom haben mehrere Organisationen ein Impfzentrum für Menschen errichtet, die nicht vom staatlichen Gesundheitssystem erfasst werden oder uninformiert sind. Dazu zählen etwa Obdachlose wie auch Migranten ohne legalen Aufenthaltsstatus, aber auch vereinsamte Senioren oder Impfskeptiker. Der Vorsitzende der christlichen Gemeinschaft Sant'Egidio, Marco Impagliazzo, betonte bei der Eröffnung am Dienstag das universelle Recht auf Impfung und den Nutzen für alle. "Das Recht auf Gesundheit verlangt besondere Aufmerksamkeit für die Armen und Ausgeschlossenen", so Impagliazzo.
Eröffnung des Zentrums
Das von Sant'Egidio, dem Italienischen Roten Kreuz und der regionalen Gesundheitsbehörde errichtete Zentrum wurde im Beisein von General Francesco Paolo Figliuolo eröffnet. Dieser hob hervor, dass auch alte Menschen, die uninformiert oder einsam seien, im Zentrum Gehör fänden ebenso wie Impfskeptiker. Zudem soll es den Angaben nach eine 24-Stunden-Hotline geben für Fragen zu Impfnebenwirkungen.
Figliuolo ist als Sonderbeauftragter der Regierung von Mario Draghi für die Durchführung und Koordinierung von Maßnahmen gegen die Pandemie zuständig. In der Armee verantwortet der General die logistische Koordination und organisiert seit Anfang März die Beschaffung und Verteilung von Impfstoffen und -angeboten in Italien.
Zentrum im Krankenhauskomplex untergebracht
Das neue Impfzentrum ist in einem früheren Krankenhauskomplex im Stadtteil Trastevere untergebracht, der bisher schon von Sant'Egidio für Bildungs- und Sozialangebote genutzt wird. Die Gemeinschaft wie auch Ordensleute hatten bereits die Impfangebote des Päpstlichen Sozialbeauftragten, Kardinal Konrad Krajewski, für obdachlose Menschen in Rom mit organisiert.
In Italien werden derzeit nur Menschen gegen Covid-19 geimpft, die im staatlichen Gesundheitssystem erfasst sind. Viele Ausländer sowie Menschen ohne Registrierung fallen derzeit durch das Netz. Über das neue Zentrum hinaus gibt es daher bereits ähnliche Impfprojekte in der Region Latium.