Es sei wichtig, Menschen positiv zu motivieren und zu schauen, wie man diejenigen ohne Impfmöglichkeit schützen könne, etwa in den Schulen, sagte Woopen im Interview der "Welt" (Samstag). Eine Impfpflicht sei ein "staatlicher Eingriff in die Selbstbestimmung über den eigenen Körper, um dadurch andere zu schützen, und das, obwohl es keine Herdenimmunität geben wird".
Warnung vor scheiterndem Krisenmanagment der Regierung
In Schulen muss es aus Woopens Sicht regelmäßige PCR-Tests geben, damit sie nach den Sommerferien normal öffnen könnten. "Wenn das Krisenmanagement der Regierung bei den Schulen scheitert, wird das die Gesellschaft aber weiter frustrieren und die politischen Ränder stärken. Aus meiner Sicht geht es hier auch um den gesellschaftlichen Zusammenhalt und unsere Demokratie."
Forderung nach interdisziplinärem Pandemierat
Alle, die für die Schulen verantwortlich seien, müssten an einem Strang ziehen. Zudem brauche es einen "interdisziplinären, nationalen Pandemierat", forderte die Medizinethikerin. Dieser könne Maßnahmen bundesweit koordinieren, den Dialog zwischen Politik, Wissenschaft und Gesellschaft fördern und sich in Europa und international vernetzen.
Insgesamt sei eine "Klarheit der Strategie und ihrer Kommunikation" nötig. Auch gehe es um eine Kombination aus staatlichen Rahmenbedingungen - wie Impfungen, Tests und digitale Unterstützung - und einem verantwortungsvollen Verhalten aller Bürger.