Wolfgang Bosbach ist gegen "Impfzwang durch die Hintertür"

Debatte um Impfpflicht

Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach spricht sich gegen einen "Impfzwang durch die Hintertür" aus. Die Politik verliere Vertrauen, wenn zuvor ganz ausdrücklich versichert wurde, dass es keine Impfpflicht geben werde.

Wolfgang Bosbach, ehemaliger Unions-Fraktionsvorsitzender / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Wolfgang Bosbach, ehemaliger Unions-Fraktionsvorsitzender / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

"Daumen runter für die Idee, die Ausübung von Grundrechten von vorherigen Impfungen abhängig zu machen", sagte Wolfgang Bosbach im Podcast "Die Wochentester" vom "Kölner Stadt-Anzeiger" und dem Redaktions-Netzwerk Deutschland (RND).

Die Politik verliere Vertrauen, wenn zuvor ganz ausdrücklich versichert wurde, dass es keine Impfpflicht geben werde. Das bedeute auch, "keine Impfpflicht durch die Hintertür oder faktische Impfpflicht", betonte der ehemalige stellvertretende Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion.

Ausübung der Grundrechte sichern

Es verbietet sich hier seiner Ansicht nach der Gedanke, "Euch Nicht-Geimpften werden wir es schon zeigen. Wir werden Euch das Leben so unbequem machen, dass Ihr Euch impfen lassen werdet". Die Ausübung der Grundrechte müsse gesichert sein.

Wer sich allerdings "bewusst gegen eine Impfung entscheide, aber zum Beispiel an Veranstaltungen teilnehmen möchte, wo nur Genesene, Geimpfte oder negativ Getestete Zutritt haben, dann mag derjenige auch den Test selber bezahlen", sage Bosbach.

Weniger Freiheiten für Nicht-Geimpfte?

Kanzleramtsminister Helge Braun hatte vor einer Woche mit seinem Vorstoß, dass in der vierten Welle der Pandemie negativ auf das Virus Getestete  möglicherweise weniger Freiheiten bekommen als Geimpfte, eine Kontroverse unter Politikern ausgelöst.

Bei hohem Infektionsgeschehen trotz Testkonzepten würden Ungeimpfte ihre Kontakte reduzieren müssen, hatte Braun erklärt. Das könne auch bedeuten, dass gewisse Angebote wie Restaurant-, Kino- und Stadionbesuche selbst für getestete Ungeimpfte nicht mehr möglich wären, weil das Restrisiko zu hoch sei. 

Markus Bosbach

Markus Bosbach wurde am 18. April 1969 geboren und am 23. Juni 1995 zum Priester geweiht. Nach seiner Zeit als Kaplan wurde er Pfarrer in Essen-Kettwig. 2008 wechselte er als Pfarrer und Kreisdechant nach Mettmann.

Im September 2012 übernahm Bosbach die Leitung der Hauptabteilung Seelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat und wurde ein Jahr später von Papst Benedikt XVI. zum "Kaplan Seiner Heiligkeit" mit dem Titel Monsignore ernannt. 2015 folgte Bosbach Prälat Hans-Josef Radermacher als Leiter der Hauptabteilung Seelsorgebereiche und als stellvertretender Generalvikar.

Domkapitular Markus Bosbach / © Tomasetti (DR)
Domkapitular Markus Bosbach / © Tomasetti ( DR )
Quelle:
epd
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