"Lasst Mitgefühl in diesen dunklen Tagen zur gemeinsamen Religion werden", so der Wortlaut in einer am Dienstag verbreiteten Erklärung der Bischöfe.
Politische und wirtschaftliche Krise
Nach dem Militärputsch vom 1. Februar steckt die südostasiatische Nation in einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Die dritte Corona-Welle verschlimmere die Situation aktuell. Myanmars Gesundheitssystem ist seit dem Putsch praktisch zusammengebrochen.
Krankenhäuser funktionieren kaum noch und es fehlt an Personal, weil sich viele Ärzte und Krankenpflegepersonal der "Bewegung für zivilen Ungehorsam" (CDM) angeschlossen haben. Ebenso sollen Fachkräfte von Polizei und Armee bedroht und verhaftet worden sein. "Der einzige Krieg, den wir führen müssen, ist der gegen das Virus", erklärten die Bischöfe.
Hohe Dunkelziffer erwartet
Nachdem Myanmar zunächst mit niedrigen Fallzahlen vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen war, sind die Infektionsfälle seit Mitte Juni stark angestiegen. Das von der Junta kontrollierte Gesundheitsministerium verzeichnete am 3. August 330 Todesfälle und 3.689 neue Erkrankungen zu den seit Beginn der Pandemie von offiziell registrierten 306.354 Infizierten und 10.061 Verstorbenen.
Mediziner und Bürgerrechtsgruppen gehen jedoch von einer weitaus höheren Dunkelziffer aus. Großbritannien warnte vergangene Woche den UN-Sicherheitsrat, dass sich die Hälfte der 54 Millionen Einwohner Myanmars innerhalb der nächsten zwei Wochen mit Covid-19 infizieren könnte.