Kirche in Sri Lanka verurteilt Kinderarbeit

Nach Tod einer minderjährigen Haushaltshilfe

Mit schweren Verbrennungen war ein Mädchen ins Krankenhaus eingeliefert worden und verstarb – die Haushaltshilfe eines sri-lankanischen Ex-Ministers. Nach ihrem Tod fand man Spurens sexueller Gewalt. Die Kirche des Landes fordert ein Verbot von Kinderarbeit. 

Symbolbild: Kinderarbeit  / © Gottfried Bohl (KNA)
Symbolbild: Kinderarbeit / © Gottfried Bohl ( KNA )

Nach dem Tod einer minderjährigen Haushaltshilfe fordert die katholische Kirche in Sri Lanka ein gesetzliches Verbot der Kinderarbeit. "Bringt Gesetzesreformen auf die Reihe, die sicherstellen, dass keine Kinder als Hausangestellte beschäftigt werden können", zitierte der asiatische Pressedienst Ucanews aus einer am Freitag veröffentlichten Erklärung des Bischofs von Kandy, Vianney Fernando.

Angestellt bei Ex-Minister

Die 16-jährige Ishani war Anfang Juli mit schweren Verbrennungen in ein Krankenhaus in Colombo eingeliefert worden, wo sie Mitte Juli starb. Bei der Autopsie wurde festgestellt, dass sie sexueller Gewalt ausgesetzt war. Ishani war im Haushalt des Parlamentsabgeordneten und ehemaligen Ministers Rishad Bathiudeen angestellt. Der Politiker befindet sich wegen des Verdachts, Verbindungen zu den Tätern der islamistischen Bombenanschläge auf drei katholische Kirchen an Ostern 2019 gehabt zu haben, im Polizeigewahrsam.

Laut Daten der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) waren 2016 ein Prozent oder 44.000 Mädchen und Jungen in Sri Lanka von Kinderarbeit betroffen, davon 39.000 in gesundheitsgefährdenden Arbeitsverhältnissen. Nach Angaben des Justizministeriums von Sri Lanka gibt es keine gesetzliche Regelung über die Beschäftigung von Heranwachsenden zwischen 14 und 18 Jahren als Haushaltshilfen. Sie seien oftmals Opfer von Menschenhandel sowie wirtschaftlicher und sexueller Ausbeutung.


Quelle:
KNA
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