Christen in Südafrika fordern Lockerungen für Gottesdienste

"Sabotage christlicher Gemeinden"

Mehrere Kirchenführer und Gemeinden in Südafrika haben sich eine Lockerung der Corona-Maßnahmen für Gottesdienste gewünscht. Sie sehen die dauerhaften Einschränkungen als "Angriff auf das Christentum".

Gefaltete Hände / © Red Confidential (shutterstock)

Die Gläubigen demonstrierten vor dem Regierungssitz in der Hauptstadt Pretoria. Obwohl Südafrikas Corona-Statistik sie "besorge", sehen sie in den Einschränkungen einen "Angriff auf das Christentum" - und drohen mit politischen Konsequenzen.

Androhung eines Boykotts

Südafrikas Regierung erlaubt höchstens 50 Gläubigen gleichzeitig den Besuch von Gottesdiensten. Dies sei, so Protestorganisator Moafrika wa Maila, eine "Sabotage christlicher Gemeinden". Er drohte im Interview mit dem südafrikanischen Sender SABC politische Folgen wie einen Boykott der Regierungspartei ANC an, sollte die Regierung nicht binnen einer Woche die Gottesdienst-Kapazitäten deutlich erhöhen.

Ende Oktober sollen in Südafrika Lokalwahlen stattfinden. Viele Verantwortliche, darunter die staatliche Wahlkommission, plädieren jedoch für eine Verschiebung aufgrund der Corona-Situation. Eine Entscheidung wird demnächst vom Johannesburger Verfassungsgericht erwartet. Südafrika ist von allen Ländern Afrikas am stärksten von der Pandemie betroffen. Täglich kommt es in dem Schwellenstaat derzeit zu etwa 13.000 Neuinfektionen.


Quelle:
KNA
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