Der christlich-jüdische Dialog sei ein "unübersehbarer Teil" innerhalb von 1.700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland, schreibt sie in einer Sonderpublikation der Zeitschrift "Herder Korrespondenz". Hackermeier fügt mit Blick auf die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg hinzu: "Ohne Zweifel sind 70 Jahre Dialog eine nur kurze Phase im Vergleich zur 2.000-jährigen antijudaistischen Haltung der christlichen Kirchen."
Für die Zukunft dieses Dialogs sei Vertrauen wichtig, so Hackermeier in der Herder-Sonderpublikation "Auf Zukunft hin. 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland". Vertrauen ermögliche auch, dass Juden und Christen gemeinsam Antisemitismus und Verschwörungsmythen den Kampf ansagten.
Auch in Erinnerungsarbeit neue Wege gehen
Ein kleiner werdender Bezug vieler Menschen zu einer Kirche oder einer Religionsgemeinschaft verringere das Interesse an christlich-jüdischen Themen. "Sogar in der Erinnerungsarbeit sind mangels Zeitzeugen neue Wege angeraten. Die Herausforderung ist nicht nur, authentische Formen der Erinnerung zu kreieren, sondern Interessierte anzusprechen und einzubeziehen, die sich weder dem Judentum noch den christlichen Kirchen zugehörig fühlen."
Der Deutsche Koordinierungsrat mit Sitz in Bad Nauheim vertritt als bundesweiter Dachverband die mehr als 80 Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Deutschland auf nationaler und internationaler Ebene.