Bischöfe in Südafrika fordern besseren Schutz von Whistleblowern

Schutzlos ausgeliefert

Ein Vertreter der Südafrikanischen Bischofskonferenz hat mehr Schutz für sogenannte Whistleblower gefordert. Der Appell folgt auf die Ermordung einer Zeugin in einem Korruptionsskandal vor kurzem in Johannesburg.

Polizeiauto in Südafrika / © MD_Photography (shutterstock)
Polizeiauto in Südafrika / © MD_Photography ( shutterstock )

"Whistleblower, denen wir für das Aufdecken von Verbrechen zu großem Dank verpflichtet sind, werden schutzlos stehengelassen", sagte der südafrikanische Parlamentspfarrer Peter-John Pearson am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Dieses Versäumnis seitens der Behörden sei "ungerecht und kriminell".

Südafrika steht unter Schock, nachdem eine wichtige Zeugin in einem Korruptionsskandal rund um Corona-Hilfsgelder ermordet wurde. Babita Deokaran arbeitete für das Gesundheitsministerium der Provinz Gauteng (Johannesburg). Dort sollen jüngst umgerechnet mehr als 17 Millionen Euro durch ominöse Aufträge für Covid-Schutzausrüstung veruntreut worden sein.

"Mafia-Methoden"

Vorige Woche wurde Deokaran vor ihrem Haus im Süden Johannesburgs angeschossen und starb später im Krankenhaus. Mehrere Verdächtige wurden festgenommen.

Pearson verurteilt den Mord an der Whistleblowerin als "Tragödie in vielerlei Hinsicht". Sorge bereite vor allem der Anschein, dass Methoden aus der kriminellen Unterwelt nun offenbar auch die Regierungsebene erreicht hätten. Er spricht von "Mafia-Methoden". Vor diesem Hintergrund fordert der Geistliche, Informanten und Hinweisgebern denselben Schutz zu gewähren wie Politikern und anderen wichtigen Personen: "Wir müssen Whistleblower nicht nur wertschätzen, sondern auch schützen."


Quelle:
KNA
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