Kirche in El Salvador kritisiert Wiederwahl des Präsidenten

"Heute sind wir besorgt"

Die Kirche in El Salvador befürchtet angesichts der Entscheidung der Obersten Wahlbehörde, eine bislang nicht in der Verfassung vorgesehene Wiederwahl des amtierenden Präsidenten zuzulassen, eine innenpolitische Krise.

Nayib Bukele (M., l), Präsident von El Salvador, winkt Anhängern zu / © Prensa Presidencia (dpa)
Nayib Bukele (M., l), Präsident von El Salvador, winkt Anhängern zu / © Prensa Presidencia ( dpa )

"Heute sind wir besorgt und die Kirche teilt diese Besorgnis", sagte der Weihbischof von San Salvador, Kardinal Gregorio Rosa Chavez laut Medienberichten am Sonntag (Ortszeit). Es sei nun der Moment, innezuhalten und zu überlegen was gerade im Land geschehe.

Errichtung einer Autokratie befürchtet

Die Partei von El Salvadors Präsident Nayib Bukele hatte jüngst ihre Mehrheit im Parlament genutzt, um Richter in den entscheidenden Gerichten auszutauschen, die über die umstrittene Frage entscheiden, ob eine bislang ausgeschlossene sofortige Wiederwahl des Präsidenten künftig erlaubt ist. Bislang war nach der ersten Amtszeit eine Zwangspause vorgesehen. Bukele war 2019 gewählt worden; seine direkte Wiederwahl stünde nun 2024 an. Kritiker des Präsidenten befürchten die Errichtung einer Autokratie.

Kirche fordert Respekt vor Verfassung

Die Kirche teile die Auffassung derer, die glauben, dass die Verfassung respektiert werden müsse und sie keine sofortige Wiederwahl zulasse, so Rosa Chavez. Werde die Situation nicht korrigiert, könnten in Zukunft Dinge dieser Art und Schlimmeres passieren.


Kathedrale des römisch-katholischen Erzbistums San Salvador / © Anton_Ivanov (shutterstock)
Kathedrale des römisch-katholischen Erzbistums San Salvador / © Anton_Ivanov ( shutterstock )

Flagge El Salvadors flattert im Wind / © Creative Photo Corner (shutterstock)
Flagge El Salvadors flattert im Wind / © Creative Photo Corner ( shutterstock )
Quelle:
KNA