Der Begriff "Salafismus" kommt aus dem Arabischen und bedeutet "die frommen Altvorderen" (as-salaf as salih). Salafisten predigen einen Islam, der sich eng am Wortlaut des Koran und den Überlieferungen aus dem Leben des Propheten (Sunna) sowie seiner frühen frommen Gefährten orientiert. In der Rückbesinnung auf die ersten drei Generationen wollen die Salafisten den ursprünglichen Islam bewahren und leben. Aktuell sorgen salafistische Aktivisten in Wuppertal für Empörung, die als "Scharia-Polizei" für die Einhaltung von strengen Verhaltensregeln werben.
Entstanden ist der Salafismus im 19. Jahrhundert in Ägypten. Er ist geprägt von stark intoleranten Zügen gegenüber anderen Religionen und Religionsgemeinschaften. Salafisten verstehen sich als die einzig wahre Gemeinschaft der Gläubigen, da ihrer Auffassung nach nur sie den Islam, wie Gott ihn vorgeschrieben hat, leben. Daher zählen sie auch alle nicht-salafistischen Muslime zu den Ungläubigen.
Die salafistische Glaubenspraxis umfasst auch Kleidungsvorschriften oder eine spezielle Zahnputztechnik mit einem Holzstock. Viele Salafisten tragen weite Gewänder, lange Bärte und Kopfbedeckungen. Demokratie oder Gleichberechtigung werden als "unislamisch" abgelehnt. Einige Salafisten gelten zudem als gewaltbereit und befürworten den Dschihad, den "Heiligen Krieg", um einen Gottesstaat zu errichten.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz schätzt die Zahl der in Deutschland lebenden Salafisten auf mehr als 6.000. Salafistische Vereine wie "Der Schlüssel zum Paradies", zu dem auch der radikale Prediger Pierre Vogel gehört, werden vom Verfassungsschutz beobachtet. (epd)