Die Zahl der Frauen und Männer, die im Jahr 2014 Rat und Hilfe bei der Schwangerschaftsberatung Esperanza im Erzbistum Köln suchten, stieg im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent. Erstmals begleitete Esperanza auch sechs Frauen bei einer vertraulichen Geburt. Das geht aus der entsprechenden Statistik der Caritas hervor. Danach wandten sich 8.870 Frauen und 476 Männer an die 34 Beratungsstellen von Caritas und Sozialdienst katholischer Frauen. Mehr als die Hälfte der Ratsuchenden hatten im vergangenen Jahr die deutsche Staatsangehörigkeit, ein Viertel von ihnen waren Deutsche mit Migrationshintergrund. Einen ausländischen Pass führten 39 Prozent der Ratsuchenden mit sich. 894 Frauen befanden sich im Asylverfahren oder waren ohne legalen Aufenthaltsstatus.
"Insbesondere für Familien, die neu in Deutschland sind, ist eine Schwangerschaft oft mit großen Sorgen und Nöten verbunden", so Silvia Florian, Koordinatorin der Esperanza-Schwangerschaftsberatung im Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln. "Ein sehr häufiger Anlass für die Beratung war auch eine schwierige finanzielle Situation der Ratsuchenden", so Florian weiter. Erstmals verzeichnet die Esperanza-Statistik sechs vertrauliche Geburten in ihrem Einzugsgebiet (Erzbistum Köln). Bundesweit wurden im vergangenen Jahr 95 vertrauliche Geburten registriert. Silvia Florian: "Seit dem 1. Mai 2014 ist das Schwangerschaftskonfliktgesetz um die Regelung zu einer vertraulichen Geburt erweitert. Ziel ist es, Müttern, die ihre Schwangerschaft verheimlichen, eine bestmögliche medizinische Versorgung zukommen zu lassen und die Kinder vor Aussetzung oder Tötung zu schützen. Wir freuen uns, dass wir sechs Müttern in dieser schwierigen Situation helfen konnten." (pek)