Lourdes ist einer der berühmtesten Wallfahrtsorte der Welt. In dem südfranzösischen Städtchen soll 1858 dem damals 14-jährigen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous (1844-1879) insgesamt 18 Mal Maria erschienen sein. Laut den Berichten des Mädchens wies die als "weiße Dame" und als "Unbefleckte Empfängnis" auftretende Gottesmutter sie an, Wasser aus einer Quelle zu trinken, Buße zu tun und "den Priestern zu sagen, hier eine Kapelle zu bauen und dass man hierher in Prozessionen kommen solle". 1862 wurden die Erscheinungen vom Ortsbischof, 1891 von Papst Leo XIII. anerkannt.
Jahr für Jahr reisen mehrere Millionen Pilger, darunter auch Zehntausende Kranke und Behinderte, nach Lourdes. Der kleine Ort mit seinen rund 16.000 Einwohnern verzeichnet nach Paris die zweithöchste Zahl an Hotelbetten und Übernachtungen in Frankreich.
Immer wieder kommt es zu unerklärlich anmutenden Heilungen, die durch ein internationales Ärztekomitee geprüft werden. 30.000 Heilungen soll es bislang gegeben haben; 6.000 sind dokumentiert, 2.000 gelten als "medizinisch unerklärlich". Die Zahl der kirchlich anerkannten Wunderheilungen liegt bei 69. Dem sogenannten Lourdes-Wasser aus einer Quelle nahe der Mariengrotte werden von Gläubigen heilende Kräfte zugeschrieben. (kna)