Die katholische Hilfsorganisation Maximilian-Kolbe-Werk setzt sich für Überlebende der nationalsozialistischen Konzentrationslager und Ghettos in den Staaten Ost- und Mitteleuropas ein. Neben finanzieller Hilfe organisiert das 1973 gegründete Hilfswerk Erholungs- und Kuraufenthalte in Deutschland und in den Herkunftsländern der Überlebenden.
Ein wichtiger Arbeitsbereich ist die Erinnerungs- und Versöhnungsarbeit. So gibt es regelmäßig Treffen zwischen Jugendlichen und Zeitzeugen, Begegnungen von deutschen und osteuropäischen Jugendlichen oder Seminare zur Erinnerungsarbeit an die NS-Zeit.
Gegründet zur deutsch-polnischen Aussöhnung
Gegründet wurde das Kolbe-Werk von deutschen Christen, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg für die deutsch-polnische Aussöhnung einsetzten. Es finanziert sich vor allem über Spenden.
Namensgeber ist der von den Nationalsozialisten im Konzentrationslager Auschwitz ermordete Franziskanerpater Maximilian Kolbe (1894-1941). Er war anstelle eines Mithäftlings und Familienvaters freiwillig in die Todeszelle gegangen. Die katholische Kirche sprach den Ordensmann 1982 heilig.
Derzeit unterstützt die Hilfsorganisation nach eigenen Angaben jährlich etwa 5.000 NS-Überlebende. Die Arbeit wird weitergehen, solange noch frühere NS-Opfer leben. Mittelfristig soll die von der Mitgliederversammlung des Kolbe-Werks bereits 2007 gegründete Kolbe-Stiftung die Versöhnungs- und Erinnerungsarbeit übernehmen. Eine gemeinsame Geschäftsstelle von Werk und Stiftung ist geplant. (KNA/29.07.2023)