Die Demokratische Republik Kongo ist nach Algerien der zweitgrößte Flächenstaat Afrikas und fast siebenmal so groß wie Deutschland. Auf einem Gebiet, das etwa einem Viertel der Größe der USA entspricht, leben rund 90 Millionen Menschen. Der Kongo ist ein Vielvölkerstaat mit mehr als 200 Ethnien. Das Land im Zentrum Afrikas, das von 1971 bis 1997 Zaire hieß, hat gemeinsame Grenzen mit Kongo-Brazzaville, der Zentralafrikanischen Republik, dem Südsudan, Uganda, Ruanda, Burundi, Tansania, Sambia und Angola.
Vor allem im rohstoffreichen Osten des Kongo kämpfen seit vielen Jahren diverse Rebellengruppen um die Vorherrschaft. Konflikte in den Nachbarstaaten tragen ebenfalls zu einer politisch instabilen Lage bei. Hinzu kommt eine meist schwache Zentralregierung in Kinshasa. Jahrelang wurde das Land unter Diktator Joseph-Desire Mobutu ausgeplündert. 1997 folgte auf Mobutu der ehemalige Rebellenführer Laurent-Desire Kabila; nach dessen Ermordung gelangte 2001 sein Sohn Joseph Kabila an die Macht. Seit Anfang 2019 amtiert Felix Tshisekedi (58).
Die katholische Kirche, der rund die Hälfte der Kongolesen angehört, gilt als wichtige Mittlerin in dem Land, das 1960 seine Unabhängigkeit von Belgien erlangte. Ausbeutung und vielfach brutale Menschenrechtsverletzungen durch die belgischen Kolonialherren sowie der seinerzeit überstürzte Übergang des Kongo in die staatliche Souveränität sind weitere Gründe dafür, warum das Land immer wieder von Krisen und Gewalt erschüttert wird. Seit 1999 versuchen die UN, mit ihrer Monusco-Mission den Demokratisierungs- und Friedensprozess im Kongo voranzubringen.
Neben Rohstoffvorkommen verfügt der Kongo über eine reiche Tier- und Pflanzenwelt. Hier befinden sich die größten noch bestehenden Regenwaldgebiete Afrikas. Die wohl berühmtesten tierischen Bewohner des Landes sind die Berggorillas im Nationalpark Virunga. Aufgrund der vielen Konflikte und des teils illegalen Rohstoffabbaus sind allerdings auch Flora und Fauna massiv bedroht. (KNA / 03.03.2022)