Seit dem späten 8. Jahrhundert wird innerhalb der Vatikanmauern unweit des Petersdoms ein Friedhof bezeugt, auf dem vor allem Pilger deutscher Sprache bestattet wurden - der Campo Santo Teutonico. Auf dem Friedhof der deutsch- und flämischsprachigen Länder haben viele "Deutsch-Römer" ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Unter gewissen Voraussetzungen sind auch heute noch Bestattungen dort möglich. Der kleine, idyllische Friedhof im Schatten von Palmen steht üblicherweise vormittags deutschen Besuchern offen.
Papst Leo IV. schenkte das Gelände 800 nach Christus Karl dem Großen anlässlich seiner Kaiserkrönung in Rom. Ursprünglich als Pilgerhospiz gegründet, umfasst der "Campo Santo" heute neben dem Friedhof auch ein Priesterkolleg und den Sitz des römischen Instituts der Görres-Gesellschaft. In der Kirche des Campo Santo werden regelmäßig Gottesdienste in deutscher Sprache gefeiert.
Getragen wird die Einrichtung von der 1454 gegründeten Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Muttergottes. Ihr gehören rund 100 Mitglieder an, die aus dem deutschen Sprach- und Kulturraum stammen, in Rom wohnen und in der katholischen Kirche aktiv sind. Im "Collegio Teutonico" wohnen Priester, die sich in Rom auf ihre Promotion vorbereiten oder an der vatikanischen Kurie tätig sind. (kna)