In Argentinien ist seit 1921 wie in vielen anderen lateinamerikanischen Ländern eine Abtreibung nach einer Vergewaltigung oder bei Lebensgefahr der Mutter legal. Ein freiwilliger Schwangerschaftsabbruch - wie in vielen europäischen Ländern zulässig - ist in Lateinamerika nur in Uruguay, Kuba und Mexiko-Stadt erlaubt. Die Debatte in Argentinien hat nun auch in Chile und Brasilien Frauenbewegungen motiviert, ähnliche Aktionen zu starten. Argentiniens Befürworter der Liberalisierung organisieren seit Monaten Kampagnen, auch gegen die katholische Kirche: Zehntausende Unterschriften für eine Trennung von Staat und Kirche wurden gesammelt, eine "Koalition für den Kirchenaustritt" versucht die Menschen zu überzeugen, der Kirche den Rücken zu kehren. Die Kirchen und christlichen Gruppen haben ihrerseits den Kampf gegen die Legalisierung von Abtreibung verschärft. In den vergangenen Monaten sorgten in Argentinien zwei Fälle von minderjährigen Mädchen aus konservativen, katholisch geprägten Provinzen für Aufsehen, die infolge von Vergewaltigung schwanger wurden und denen Justiz und Behörden eine Abtreibung verwehrten. (dpa,domradio.de)
Hintergrund: Abtreibung in Argentinien
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