Lauch, lateinisch Allium porrum, wird auch Porree, Breitlauch, Winterlauch, Welschzwiebel, Aschlauch oder Fleischlauch genannt. Das Gemüse war schon um 2100 v. Chr. im Zweistromland bekannt. Dem Geschichtsschreiber Herodot zufolge soll es den Arbeitern beim Pyramidenbau als Nahrung gedient haben. Kaiser Nero soll täglich Lauch gegessen haben, weil er glaubte, dadurch seine Gesangsstimme verbessern zu können. Das trug ihm den Spitznamen "Porrophagus" (Lauchfresser) ein.
In der Antike war Lauch im gesamten Mittelmeergebiet verbreitet und kam wohl im Mittelalter nach Mitteleuropa. In Deutschland liegt der Anbauschwerpunkt in Nordrhein-Westfalen. Wegen der hohen Frosthärte der meisten Lauchsorten können diese oft über den Winter auf dem Feld bleiben. Von Juni bis September wird der zarte, mildere Sommerlauch angeboten, von September bis zum Frühjahr der kräftigere und schärfere Herbst- bzw. Winterlauch.
Lauch wirkt entschlackend und auf die Bronchien schleimlösend; er beugt Osteoporose und Depressionen vor. Er wird sowohl als Gemüse als auch als Küchengewürz genutzt; man kann ihn als Gemüse oder Salat kalt oder warm essen. Zusammen mit Karotten und Sellerie wird Lauch als sogenanntes Suppengrün verwendet. Weitere Verwendung findet er auch im nordhessischen Speckkuchen oder als (kalte oder warme) Lauchtorte. Porree enthält unter anderem Vitamin C, Vitamin K und Folsäure sowie die Mineralstoffe Kalium, Calcium, Magnesium und die Spurenelemente Eisen und Mangan.
Lauch war im altgermanischen Ritual heilig. Er ist ein Nationalsymbol von Wales, entsprechend der englischen Rose und der schottischen Distel. In der Jugendsprache wird "Lauch" auch als Schimpfwort für eine schmächtige Person benutzt, ähnlich wie "Spargeltarzan" oder "Bohnenstange". Es kann auch einen in der Sozialgruppe unterlegenen Menschen meinen, ähnlich wie "Opfer". Auch kann mit "Lauch" ein vermeintlich beschränkter oder begriffsstutziger Mensch (Trottel) benannt werden. (KNA)