Gerd Müller ist schon lange in der Politik und er mischt sich gern meinungsfreudig in aktuelle Streitfragen ein. Der 65-jährige CSU-Politiker aus dem Allgäu ist seit Dezember 2013 Bundesentwicklungsminister. Zuvor war er acht Jahre Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium. Dem Bundestag gehört er seit 1994 als direkt gewählter Abgeordneter für den Wahlkreis Kempten, Oberallgäu und Lindau an. Zuvor war er Mitglied des Europäischen Parlaments. Am Ende der Wahlperiode will der Bauernsohn im kommenden Jahr aus dem Bundestag ausscheiden und sein Ministeramt aufgeben, wie sein Ministerium am Sonntag ankündigte. Als Entwicklungsminister setzt der CSU-Politiker mit der markanten Brille sich unter anderem für fairen Handel und gerechte Produktionsbedingungen in der Wirtschaft ein. Mit einem Lieferkettengesetz, um das die Regierungskoalition derzeit in zähen Verhandlungen ringt, will er dazu beitragen, "die Globalisierung gerechter aufzustellen". Das Regelwerk soll dafür sorgen, dass deutsche Unternehmen ihre Lieferketten offenlegen und Zulieferer überprüfen. Zuletzt hatte Müller sich nach dem verheerenden Brand im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos dafür ausgesprochen, dass Deutschland mehr Menschen von der griechischen Insel aufnimmt als geplant. "Wir nehmen 2.000 auf. Wenn ich den Auftrag bekomme als deutscher Entwicklungsminister, lösen wir das innerhalb von drei Tagen!", sagte er dem Deutschlandfunk am Wochenende. Sein Parteichef, Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), hat bislang nur die Aufnahme von 100 bis 150 minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland angekündigt. (KNA, Stand: 13.9.2020)
Gerd Müller
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