Gedenken der Opfer von Auschwitz

70. Jahrestag

Ehrenamtliche und Holocaust-Überlebende stehen an der Todeswand in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz I / © Harald Oppitz (KNA)
Ehrenamtliche und Holocaust-Überlebende stehen an der Todeswand in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz I / © Harald Oppitz ( KNA )

Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz haben am Montag zusammen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an die Befreiung vor 70 Jahren erinnert. Bei einer Gedenkstunde des Internationalen Auschwitz Komitees in Berlin sagte Merkel: "Wir dürfen nicht vergessen, das sind wir den vielen Millionen Opfern schuldig." Auschwitz mahne die Menschen auch heute, nicht hasserfüllten Parolen gegen Menschen zu folgen, die in Deutschland ein neues Leben suchten.

Wichtige Zeitzeugen

Zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz haben Politiker aller Parteien der Opfer des Holocaust gedacht und an die daraus erwachsende Verantwortung erinnert. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) betonte, wie wichtig "die offene und schonungslose Auseinandersetzung mit den Menschheitsverbrechen der Nationalsozialisten" seien. Je weniger Holocaust-Überlebende es gebe, desto wichtiger würden die Zeugnisse und die authentischen Gedenkorte aus dieser Zeit.

CDU-Generalsekretär Peter Tauber betonte: "Wir müssen die Erinnerung an das nationalsozialistische Grauen und an das diktatorische Regime wachhalten, gerade bei jungen Menschen". Ihr Blick müsse dafür geschärft werden, "Rassismus und Totalitarismus schon in ihren Anfängen zu erkennen".

Zentralratsvorsitzender Schuster fürchtet mehr Angriffe

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, rief zum Schutz der Juden weltweit auf. Die Bedrohung der Juden habe wieder zugenommen. Besonders Angriffe von extremistischen Muslimen seien zu einer zusätzlichen Gefahr für die jüdische Gemeinschaft geworden. Mit Blick auf das Gedenken sagte er: "Die Erinnerung an die Schoah und an das Leid unserer Angehörigen werden wir immer in unseren Herzen tragen".

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick warnte vor einem "todbringenden Antisemitismus" mitten in der Gesellschaft. Es sei erschreckend, dass Übergriffe auf Juden zunähmen statt aufhörten. Unvorstellbar sei für ihn, dass "nicht alle Menschen aus dem Völkermord aus der Nazi-Zeit an sechs Millionen Juden gelernt haben".

(Quelle: dpa/KNA)

 

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KNA