"Ich meine, wir müssen in der Kirche ausführlicher darüber diskutieren. Schweigen und Tabuisieren führt nicht weiter und verunsichert", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Man kann zum Beispiel über eine Segnung nachdenken, die nicht zu verwechseln ist mit einer Trauung."
Ehe für alle politische Realität
Auch wenn sich die Ehe für alle vom Eheverständnis der Kirche unterscheide, sei sie nun politische Realität, gab der Bischof zu bedenken. "Wir müssen uns daher fragen, wie wir denjenigen begegnen, die diese Verbindung eingehen, und die sich ja zum Teil auch in der Kirche engagieren. Wie begleiten wir sie pastoral und liturgisch?"
Die Ehe für alle war im Sommer vom Bundestag beschlossen worden, sie trat zum 1. Oktober in Kraft. Schwule und lesbische Paare können nun genau wie heterosexuelle Paare mit allen Rechten und Pflichten heiraten. Bislang durften Homosexuelle eine Lebenspartnerschaft amtlich eintragen lassen, aber nicht heiraten.