Caritas-Präsident nach Köthen: Der Rechtspopulismus wird stärker

 (DR)

Der Caritas-Präsident Peter Neher hat sich besorgt über die Vorkommnisse in Köthen geäußert. "Ein Mann stirbt in Köthen nach einem Streit und tausende Rechtsradikale nutzen den Fall für Propaganda", sagte Neher der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Montag in Berlin. Es sei besorgniserregend, wie stark die Flüchtlingsthematik zu einer massiven gesellschaftlichen Polarisierung geführt hat.

"Der Rechtspopulismus in Deutschland wird stärker", so Neher. Die einhergegangene Verrohung der Sprache habe zu einem beunruhigendem Anstieg der Gewaltbereitschaft geführt. Die Kundgebung in Köthen als sogenannten Trauermarsch für das Opfer anzukündigen, sei zynisch. Zugleich hätten tausende Rechtsradikale Gewaltrufe skandiert.

Es gehe den Populisten darum, Stimmung und Politik zu machen mit den Unsicherheiten und Ängsten der Menschen. Auch Aussagen wie die von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) getroffene, "die Migration ist die Mutter aller Probleme", trügen dazu bei. Sie träten an die Stelle eines sachlichen Austausches inhaltlicher Argumente.

Nach einem Streit zwischen zwei Männergruppen starb der junge Deutsche am Sonntag laut Obduktion an Herzversagen, wie die Polizei mitteilte. Gegen zwei Afghanen wurde Haftbefehl wegen Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge erlassen (KNA/10.09.2018).